Apple im Sinkflug? Warren Buffett weiterhin Liebling der Investoren

Apple hat ausgeblüht - jedenfalls für den einflussreichen Millionärsclub Tiger 21. Dort favorisiert man jetzt Aktien von Berkshire Hathaway, der Investmentholding von Warren Buffett. Woran liegt das und welche sonstigen Strategien verfolgen die Multimillionäre?


Warren Buffett

Warren Buffett wieder Favorit

Berkshire Hathaway mit Sitz in Omaha, die Warren Buffett vor vielen Jahrzehnten von einer Textilfirma in das verwandelte, was sie heute ist, rangiert derzeit auf Platz 1 bei den Multimillionären von Tiger 21, einem Zusammenschluss US-amerikanischer und kanadischer Investoren mit Sitz in New York. Zwei Jahre lang konnte sich Apple Inc. dort behaupten, aber wurde jetzt von Warren Buffett auf den zweiten Rang verwiesen. Umfrageergebnisse gründen auf Antworten von über 70 Mitgliedern des Netzwerks zwischen Mai und Juli 2013.

The bloom is off apple, so Tiger 21 Vorsitzender und Gründer Michael Sonnenfeldt im Gespräch mit den Bloomberg News. Wer damals auf den Apple-Zug aufgesprungen sei, erkenne jetzt, dass Apple seine besten Zeiten wahrscheinlich hinter sich hat - während alle, die Berkshire Hathaway hielten, von deren Attraktivität profitierten. Nach dem Hoch im September 2012 brach Apple um über ein Viertel ein. Der Grund: Apple muss sich die Billigkonkurrenz ihrer kostspieligen Platzhirsche iPod und iPad vom Hals halten - und dazu noch zeigen, dass es auch ohne seinen legendären Firmenmitgründer Steve Jobs nichts an Innovationskraft eingebüßt hat. Wie verlautet, plant das Unternehmen mit Sitz in Cupertino, Kalifornien, für den Herbst 2014 die Markteinführung eines rahmenlosen 65-Zoll-HD-Fernsehers.

Erfolgreich durch langfristiges Trendgespür 

Unkenrufe, nach denen sich als beliebt etikettierte Investments automatisch in solche mit der schlechtesten Performance verwandeln, müssen ein Investment-Urgestein wie Warren Buffett nicht schrecken. So genießt die Berkshire Hathaway Strategie von Warren Buffett weiter das Wohlwollen der Tiger. Die Holding, durch Investments in Branchengrößen wie Coca-Cola groß geworden, kletterte dieses Jahr um 31 % bzw. 22 % im Benchmarkindex Standard & Poor's 500. So reduzierte Warren Buffett den Aktienanteil der schwächelnden britischen Supermarktkette Tesco auf 4 %, indem er sich von einem 350 Millionen Euro Paket trennte. Was, wenn sich Warren Buffett (83) zur Ruhe setzt? Vielleicht wird Tracy Britt Cool (29), Harvard-Absolventin und seit über vier Jahren persönliche Assistentin, in seine Fußstapfen treten. Warren Buffett, der Cool im September sogar als Vaterersatz zum Traualtar geleitete, umgibt sich gern mit Damen. Denn der Starinvestor, der seine Schwestern für ihre Intelligenz bewunderte, möchte mehr Frauen in der Wirtschaft sehen.

Millionärsclub setzt auf ETF

Was Tiger 21 angeht, kennt man dort neben Warren Buffett weitere Favoriten wie die Indexfonds (ETF) iShares MSCI EAFE (Rang 3) und SPDR S&P 500 ETF Trust (Rang 5). Die Aktie von Chipproduzent Qualcomm kletterte von Platz 20 im Vorjahr auf Platz 4. Qualcomm profitiert vom kometenhaften Aufstieg der Smartphones und konnte so um 11 Prozent zulegen. Trotzdem haben bereits einige Investoren verkauft, weil sie bezweifeln, dass sich das im Durchschnitt 30-prozentige Wachstum pro Quartal angesichts wachsender Konkurrenz in Profit verwandelt. Generell zeigt sich das Netzwerk Tiger 21, zu dem 220 Unternehmen, Manager und Anleger zählen, verstärkt an den kostengünstigen ETF interessiert, wo man jährlich nur 0,67 % an Gebühren berechnet. Laut Sonnenfeldt sind aktive Fondsmanager, Gebühren berücksichtigt, dem Markt nicht überlegen. So rückte der SPDR S&P 500 ETF, kurz SPY, letztes Jahr unter die Top 5 auf, US-basierte ETF zogen im September geschätzte 33,6 Milliarden Dollar an.

Von Tiger 21 lernen

Jedes Tiger 21 Mitglied ist in der Lage, wenigstens 10 Millionen Dollar zu investieren, in der Summe über 20 Milliarden Dollar. Das Netzwerk, dessen Durchschnittsalter bei 55 Jahren liegt, trifft sich monatlich in sieben amerikanischen und vier kanadischen Städten zum Ideenaustausch. Für einen 30.000 Dollar Mitgliedsbeitrag kann man zum Tiger werden. Nach der Verteilung ihres Kapitals gefragt, nennen die Mitglieder im Schnitt 24 % Aktien, 21 % Immobilien, 19 % Private Equity, 11 % Bargeld und 8 % Hedgefonds. Bei der aktuell bevorzugten Anlageklasse wählen 41 % Aktien, gefolgt von Private Equity und Hedgefonds mit je 17 %. Noch nie war Private Equity so beliebt wie jetzt: Man investiert verstärkt direkt in nicht börsennotierte Unternehmen, so Sonnenfeldt. Investoren setzten auf Investments, die ihnen vertraut seien - wie Startups und kleine Firmen. Denn die meisten Mitglieder haben ihr Geld nicht geerbt, sondern sind reich, weil sie ein Unternehmen aufgebaut haben. Vielleicht sollte sich Apple Inc. Warren Buffett holen, um ein Portfolio von Firmen aufzubauen, das ihm langfristig Wettbewerbsvorteile verschafft?


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