Bleibt Geld für Absicherung?
Gebetsmühlenartig legt man Berufstätigen ans Herz, um jeden Preis in eine Absicherung durch Versicherungen, Fondssparpläne und Rentenkassen zu inverstieren. Dazu nagt im Hinterkopf der Gedanke: Wie stemme ich als privatversicherter Senior steigende Krankenkassenbeiträge im dreistelligen oberen Bereich, wenn nur die Hälfte des Kassenhöchstbeitrags erstattet wird und sich der Wechsel in einen günstigeren Tarif schwierig gestaltet?
Jeder braucht 5 Versicherungsverträge
Vielleicht nicht einmal das. Selbst eine Hausratversicherung scheint verzichtbar, da sie keine Absicherung existenzieller Risiken darstellt. Und spätestens um die 60 macht auch eine Risikolebensversicherung keinen Sinn mehr, weil die Kinder bereits auf eigenen Beinen stehen. Also gehört vor Renteneintritt auch das Versicherungspolster auf den Prüfstand. Nur zwei Prozent Inflation könnten dazu führen, dass Ausgaben von aktuell 2000 Euro in 20 Jahren den Einsatz von fast 3000 Euro erfordern. Die erste Finanzplanungsfrage lautet daher: Welcher Betrag soll mir monatlich zur Verfügung stehen? Bei 300.000 Euro Kapital erhielte man beispielsweise für 150.000 Euro etwa 500 Euro monatliche private Garantierente - allerdings rangieren die Zinsen auf historischem Tiefststand. Pflegeheimkosten, die bei gewissem Komfort und in Pflegestufe 3 mit rund 3700 Euro monatlich zu Buche schlagen müssten je nach Rente privat ergänzt werden. Weshalb provisionsorientierte Versicherungsmakler hier gern raten, Lücken in der Pflegeversicherung über eine Pflegetagegeldversicherung zu schließen.
Die ideale Absicherung?
Ohnehin ist bei pauschalen Bedarfsempfehlungen Skepsis angezeigt: So sieht die Mehrheit der Bankberater und Versicherungsmakler 70 Prozent vom letzten Nettogehalt als bedarfsgerecht an, das Institut für Vorsorge und Finanzplanung hält 85 Prozent für realistischer. All dies sind Formeln, die den Menschen hinter der Absicherung vergessen, weshalb unabhängige Finanzberatung einen anderen Ansatz verfolgt. Für Honorarberatung stehen nicht vorkonfektionierte Produkte, sondern zufriedene Mandanten im Vordergrund. Unabhängige Finanzberatung klebt eben nicht an Provisionszielen, sondern setzt bei der individuellen Vermögenssituation der Rentner in spe an: Was braucht es für einen angenehmen Ruhestand - aus eigener Perspektive?
Das Statistisches Bundesamt (Einkommens- und Verbrauchsstatistik) stellte fest, dass Wohnen, Reisen und Freizeit weiterhin zu den größten Ausgabeblöcken zählen. Rüstiger denn je, geben Senioren stets mehr aus als ihre Elterngeneration. Wer in den zwölf Monaten vor Renteneintritt ein Haushaltsbuch führt, kann prognostizieren, welche Posten mit dem Ruhestand steigen bzw. sinken werden. Was werde ich ausgeben, wenn sich mein Leben verändert? Brauche ich das große Haus im Grünen oder sollte ich es besser gegen eine Eigentumswohnung im Zentrum tauschen, wo Kulturangebote und Infrastruktur des täglichen Bedarfs direkt in der Nähe sind?
Honorarberatung: Absicherung mitgestalten
Je konkreter die Vorstellungen, desto erfolgreicher ist die individuelle Finanzplanung. So bewerten angehende Pensionäre auch Vorschläge wie den, ihr Langlebigkeitsrisiko trotz niedriger Zinsen zu versichern, anhand einschlägiger Kennziffern einfach selbst. Aber auch Ruheständler, die ihre Vermögensverwaltung in die Hände eines für Erfolgshonorar tätigen Finanzberaters legen, sollten regelmäßig den Wirtschaftsteil ihrer Tageszeitung studieren. Mündige Anleger, die Entwicklungen selbst einschätzen lernen, können zusammen mit einem unabhängigen Honorarberater die ideale Strategie gerade in diesen bewegten Zeiten gemeinsam gestalten. Die erste Empfehlung ist jedoch eine umfassende individuelle Finanzplanung. Im zweiten Schritt sollte dann für das zur verfügende stehende liquide Vermögen eine flexible Anlagestrategie erarbeitet werden.