Als zukunftsweisendes Beispiel bietet sich ein Berliner Modellprojekt an. Altersgerechtes Wohnen wird in einem Baugruppenprojekt mit Namen "Haus Eisenstein" praktiziert. Das komplette Projekt ist barrierefrei und auf die Bedürfnisse von Kindern ebenso ausgerichtet wie auf die von Erwachsenen oder Rentnern. Die Initiatoren widerlegten damit ein tief verankertes Vorurteil: Barrierefrei bauen muss nicht zwangsläufig mehr kosten als klassische Bauweise.
Altersgerechtes Wohnen ist nicht für jeden Investor ein Thema
Eine Studie belegt den aktuellen Bestand an 700.000 barrierefreien Wohnungen, allerdings liegt der Bedarf schon jetzt um ein Vielfaches höher. Zudem werden bis 2030 etwa 3.5 Millionen Einheiten für ältere und im Bezug auf Mobilität eingeschränkte Personen benötigt. Die deutsche Demografie stellt Politik und Wohnungswirtschaft vor eine enorme Herausforderung.
Investoren sehen jedoch das Thema altersgerechtes Wohnen kritisch, denn die Förderprogramme der KfW sind mit hohem bürokratischen Aufwand verbunden und harmonieren nicht mit der aktuellen Lage an den Kapitalmärkten. Außerdem warten Projektentwickler und Architekten lieber auf konkreten Bedarf und verweigern sich oft innovativen Konzepten.
Dem fehlenden Angebot mit Eigeninitiative begegnen
Sie als Verbraucher könnten dem kaum vorhandenen Angebot an barrierefreien Wohnungen mit Vorausschau begegnen. Sie sollten Ihr Eigenheim bereits bei der Errichtung auf die Lebensphase mit schwindender Mobilität, geringerem Platzbedarf und eventuell externer Hilfe vorbereiten. Naturgemäß denken Sie in jungen Jahren und bei bester Gesundheit wenig an altersgerechtes Wohnen.
Allerdings könnten Sie Ihr Haus zum Lebensmittelpunkt verschiedener Generationen machen und es auf die Bedürfnisse Ihrer Kinder ebenso ausrichten wie auf Ihre Eigenen und die Ihrer Eltern. Dazu gehört beispielsweise ein großflächiger Garten ebenso wie seniorengerechte Fenster und bodengleiche Duschen. Je mehr Flexibilität Sie beim Hausbau zum Einsatz bringen, desto besser ist Ihr Eigenheim auf die Bedürfnisse aller hier lebenden Generationen vorbereitet.
Senioren leben im Erdgeschoss bequemer
Im Alter fällt vielen Menschen das Treppensteigen schwer und für einen Aufzug ist oft weder Raum noch Geld vorhanden. Dementsprechend sollte vor allem das Erdgeschoss barrierefrei sein. Dem geringeren Platzbedarf im Alter kann mit flexibler Bauweise begegnet werden, welche die kostengünstige Abtrennung von Räumlichkeiten für Senioren ermöglicht. Unter dem Begriff Generationenwohnen werden mehrere positive Aspekte vereinigt, die altersgerechtes Wohnen in klassischer Variante nicht anbietet.
Keine Vereinsamung im Kreise der Familie
Wenn Sie mit Kindern und Enkeln unter einem Dach zusammenleben, denken Sie weit weniger an das eigene Alter. Sie bleiben dank sich zahlreich anbietender Aufgaben länger fit und leiden keineswegs an der Vereinsamung, die Ihnen altersgerechtes Wohnen in einem Heim in Aussicht stellt. Packen Sie es an!
