Die Themen, die dann auf die politische Agenda rücken, bestimmen in den nächsten Wochen sehr wahrscheinlich auch den Trend der Börsenkurse. Die Frage nach einer zukunftsfähigen Strategie für die Geldanlage hat damit noch stärker als zuvor an Brisanz gewonnen. Aus Sicht eines Finanzexperten kann es dafür derzeit nur eine Empfehlung geben: streuen oder wie es in der Fachsprache heißt diversifizieren! Gerade daran scheitern jedoch viele private Investoren.
Private Geldanlage - meist regiert der Zufall
Ein Experiment der beiden US-amerikanischen Finanzexperten Shlomo Benarzi und Richard Thaler verweist auf ein Grundproblem der privaten Vermögensanlage. Dabei wurden kalifornischen Universitätsangestellten jeweils zwei auf ihre persönlichen Verhältnisse abgestimmte Fondsanlagen vorgestellt. Die Probanden sollten erklären, wie sie ihre Vermögensanlage zur Altersvorsorge zwischen den beiden Fonds verteilen wollten. Die Strategie der meisten Studienteilnehmer war simpel: Sie verteilten ihr Vermögen nach dem Zufallsprinzip zu jeweils 50 Prozent auf die beiden Fondsmodelle. Für die Praxis zeigt sich somit, wie schwierig es für Anleger ist, Finanzprodukte zu bewerten und eine individuelle Risikogewichtung vorzunehmen.
Viele Anleger glauben, dass sie ihr Portfolio gut streuen, wenn sie beispielsweise ihr Geld in Aktien verschiedener Unternehmen oder branchenübergreifend in Indexfonds (ETF) investieren. Wer bei Aktieninvestitionen etwa ausschließlich auf die oft sehr renditestarken Papiere verschiedener Schwellenländer oder auch die scheinbar sicheren Werte verschiedener deutscher Autobauer setzt, wird in der nächsten Krise der jeweiligen Wirtschaftsregion oder Branche auch mit seinem eigenen Vermögen haften. Die Vermögensanlage in Indexfonds ermöglicht auf den ersten Blick zwar eine sehr breite Streuung von Investitionen, auf der sicheren Seite sind Anleger damit trotzdem nicht automatisch: Auch Dax-Indexfonds oder vergleichbare Investmentfonds fokussieren sich durch ihre interne Gewichtung immer auf Schlüsselbranchen - mit herben Verlusten für die Vermögensanlage, wenn eine Branche in die roten Zahlen rutscht.
Richtig streuen - in unterschiedliche Anlageformen, Branchen und Regionen
Für private Investoren stellt sich vor diesem Hintergrund die Frage, ob und wie sie eine möglichst krisensichere Streuung ihrer Vermögensanlage überhaupt erreichen können. Entscheidend dabei ist zu berücksichtigen wie sich die weltweite Verschuldungskrise, das permanente Gelddrucken der Notenbanken und die politischen Spannungen entwicklen. Auch Staats-Anleihen der Euro-Länder, inklusive der Bundesrepublik Deutschland, können nach Einführung der CAC-Klauseln in 2013 getrost als nicht mehr sicher eingestuft werden. Das Gebot der Stunde lautet: Investitionen in Real- und Sachwerte, aufgeteilt nach Branchen und Regionen.
Ohne professionelle Unterstützung ist aber eine sinnvolle Aufstellung der Vermögensanlage in den meisten Fällen nicht zu schaffen. Auf die Auskunft ihrer Hausbank oder provisionsorientiert arbeitender Finanzberatungen sollten sich private Anleger dabei allerdings nicht verlassen. Ein wirklich unabhängiger Berater wird im Rahmen einer Honorarberatung zunächst Ihre persönliche Vermögensstruktur analysieren und Ihre Vermögensanlage dann auf dieser Basis umfassend optimieren.