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Wölbern: 40.000 Anleger bangen

Während in Hamburg der Prozess gegen den Wölbern-Chef Heinrich Maria Schulte eröffnet wurde, bangen 40.000 Anleger weiterhin um ihre Einlagen. Ob sie ihre Gelder wenigstens teilweise wiedersehen, ist bislang nicht abzusehen, denn Schulte soll sich 147 Millionen Euro aus unternehmenseigenen Immobilienfonds angeeignet haben.


Schulte

Schwerwiegende Anklagepunkte

Dem ehemaligen Chef des auf Fonds spezialisierten Unternehmens Wölbern wird seitens der Staatsanwaltschaft gewerbsmäßige Untreue vorgeworfen. Schulte soll sich an den geschlossenen Immobilienfonds des Unternehmens vergriffen und daraus 147 Millionen Euro zur eigenen Bereicherung entwendet haben. Der Staatsanwalt betonte bei der Verlesung der Anklage den erheblichen Schaden, welchen die Anleger durch den Geschäftsführer des Unternehmens erlitten haben.

Mehr als 40.000 Anleger fürchten um ihre Investments, sie haben in die Immobilienfonds über eine Milliarde Euro angelegt. Sollte das Gericht den ehemaligen Chef von Wölbern schuldig sprechen, kann das Urteil bis zu fünfzehn Jahre Gefängnis bedeuten.

Die Rechtsbeistände von Herrn Schulte bestätigen, dass Gelder aus einzelnen Beteiligungen abgezogen wurden. Sie bestritten jedoch jegliche unrechtmäßige Handlungsweise ihres Mandanten. Schulte habe sich in diesen Angelegenheiten von renommierten Wirtschaftskanzleien beraten lassen und sich auf deren Fachkompetenz verlassen.

Die kurze Geschichte des Unternehmens Wölbern

Schulte war als Facharzt für innere Medizin lange im Bereich Biotechnologie tätig, bevor er 2006 das Bankhaus Wölbern von der britischen Barclays-Gruppe übernahm. Doch scheiterte Schulte mangels Branchenkenntnis schon nach kurzer Zeit als Banker.

Nach der Abwicklung des Instituts trat die Firma Wölbern als Emittent von Immobilienfonds auf. Die Finanzkrise 2008 lies einige Fonds ins Schlingern geraten. Aus diesem Grund will Schulte die besagten 147 Millionen in Zweijahresfrist aus stabilen Fonds abgezogen haben. Die Gelder wurden in 360 moderaten Portionen an die niederländische Gesellschaft Wölbern Invest BV überwiesen.

Die Mittel sollen angeblich in die angeschlagenen Fonds geflossen sein. Jedoch ist der Staatsanwalt der Überzeugung, dass mindestens 40 Millionen Euro auf das Privatkonto von Heinrich Maria Schulte oder auf Konten ihm unterstehender Gesellschaften transferiert wurden.

 

 

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