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Versicherungskosten durch höhere Selbstbeteiligung senken (1)

Versicherungen zahlen bei jeder Gelegenheit: Medikamente, Autounfälle, Gerichtsprozesse. Der Verbraucher kann dabei sparen, wenn er höhere Selbstbeteiligungen zahlt.


Versicherungskosten durch höhere Selbstbeteiligung senken

Verpflichtet sich der Kunde dazu, Kosten bis in eine bestimmte Höhe selbst zu tragen, vergünstigen sich dadurch die Versicherungsbeiträge deutlich.

Ab und an zieht ein Sachschaden sogar einen Streitfall vor Gericht mit sich. Zum Beispiel gegen den Nachbarn. Damit das nicht zu viel Geld kostet, haben viele Verbraucher einen Rechtsschutz. Die Finanzanalysten von Morgen und Morgen haben errechnet, dass auch hier ein hohes Einsparpotenzial auf die Kunden wartet: Eine Beispielfamilie zahlt die Versicherungsprämie in Höhe von 210 Euro im Jahr, wenn die Selbstbeteiligung bei 150 Euro liegt. Die Prämie steigt auf 300 Euro an, wenn keine Eigenbeteiligung veranschlagt ist. Der Beispielfall scheint eher Regel als Ausnahme zu sein, denn Susanne Meunier als Mitarbeiterin von der Stiftung Warentest kann bestätigen, dass eine Selbstbeteiligung bei der Rechtsschutzversicherung einen verhältnismäßig hohen Teil des Beitrags spart.

Von anderen Versicherungen werden fallende Selbstbeteiligungsmodelle angeboten, bei denen sich der Selbstbehalt für jedes schadenfreie Versicherungsjahr reduziert. Erst ab dem Zeitpunkt, wo die Versicherung vom Kunden in Anspruch genommen wird, steigt der Selbstbeteiligungsbeitrag auf seine ursprüngliche Höhe.

Aber nicht jede Versicherung segnet ihre Kunden mit Kostenvorteilen, wenn eine Selbstbeteiligung gezahlt wird. Nach einem Vorschlag der Stiftung Warentest sollte man bei Auslandsreiseversicherungen und bei Reiserücktrittsversicherungen auf Tarife verzichten, die eine Zuzahlung vorsehen. Laut Meunier gebe es Tarife, die gute Leistungen ohne Selbstbeteiligung böten, aber dafür genau so viel kosten wie Angebote mit Selbstbeteiligung.

Im Fall einer KFZ Versicherung zahlt so gut wie jeder einen Selbstbehalt: 87 Prozent der Teilkasko- und 99 Prozent der Vollkasko-Verträge sehen eine Eigenleistung vor, wie eine Befragung des Vergleichsportals toptarif.de herausgefunden hat. Und auch hier ist die Höhe der Eigenleistung entscheidend: Eine Beispielfamilie aus Berlin kauft sich einen neuen Mittelklassewagen und möchte ihn Vollkasko versichern. Liegt die Selbstbeteiligung bei 300 Euro, ergibt sich eine Ersparnis von 30 Prozent im Jahr gegenüber einem Tarif ohne Selbstbeteiligung. Nach Aussage von topauto.de entspricht das einer Prämienersparnis, die bei 350 Euro pro Jahr liegt.

Ein Großteil der Autofahrer vereinbart Selbstbeteiligungen zwischen 150 und 300 Euro. Das ist eher niedrig; eine Erhöhung kann sich als sinnvoll erweisen, beispielsweise von 300 auf 500 Euro. topauto.de hat errechnet, dass sich dadurch teilweise wiederum 10 Prozent sparen lassen, was je nach Tarif 60 bis 100 Euro entspricht.

Ganz allgemein rät der Bund der Versicherten dazu, die Sparmöglichkeit nicht über zu bewerten. Der Vertrag müsse natürlich unabhängig der Ersparnis einen guten Schutz bieten – und nicht nur günstig sein. In jedem Fall sollte die Selbstbeteiligung individuell abgestimmt werden, weil der Verbraucher den Selbstbehalt ja auch finanzieren können muss, falls es zum Schadensfall kommt.

Das Risiko ist besonders bei einer privaten Krankenversicherung gegeben, weil ein von vornherein zu hoch angesetzter Eigenbetrag später nicht mehr gesenkt werden könne. Beiträge zu sparen ist auch durch einen Tarifwechsel möglich. Demnach lohne es sich laut Stiftung Warentest in jedem Fall, andere Tarife anzuschauen, wenn der Monatsbetrag für den Kunden zu hoch ist.

 


 
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