Denn als das Kapital in die Hände von Geldmanagern gelegt wurde, war man bei der Stiftung von einem Zins von fünf Prozent ausgegangen. Dieser wurde aber nicht erreicht, denn 75 Prozent des Kapitals muss in Tagesgeld, Staatsanleihen oder ähnlichen Anlagemöglichkeiten untergebracht sein, womit derzeit kaum Rendite erwirtschaftet wird. Im eigentlichen Sinne staatliche Honorarberatung.
Nachdem die Stiftung Warentest im Jahr 1964 nach einem Beschluss des Bundestages gegründet wurde, war die Auflage, das Kapital in sichere Anlagen unterzubringen, nur logisch, schließlich sollte kein Verlust erwirtschaftet werden – wie es nun aber eben aufgrund dieser sicheren Anlagen geschieht.
Von der Politik wird die Stiftung derzeit weiter unterstützt, nachdem 2011 die letzte Tranche der zusätzlichen 50 Millionen Euro erhalten wurde; ab 2012 mit jährlichen 1,5 Millionen Euro. So sollen die Publikationen „test“ und „Finanztest“ weiter werbefrei bleiben, ebenso wie die Website, schließlich garantiert dies die Unabhängigkeit von großen und kleinen Unternehmen, was für den weiteren Fortbestand der Stiftung Warentest als wichtige Beratungsstelle essentiell ist. Immerhin ist die Unabhängigkeit der Stiftung das, was ihre Tests so vertrauenswürdig macht. (NS/BHB)