Zuvor hatten die beiden Inhaber mit ihrem glamourösen Lebensstil für Aufsehen gesorgt. Gleichzeitig gab sich das seit dem Jahr 2000 am Markt aktive Unternehmen als Erfolgsstory. Zahlreiche Anleger setzten in der Hoffnung auf hohe Renditen auf Immobilienfonds der S&K. Fragen wurden dabei nicht wirklich gestellt.
Undurchsichtig: Schneeballsystem vermutet
Dabei hätte es dazu Anlass gegeben. Atemberaubend war das Tempo, in dem die Unternehmensgruppe Immobilien in den vergangenen Jahren in ganz Deutschland gekauft und wieder verkauft hatte. Die Gruppe selbst bildete ein undurchsichtiges Geflecht aus Mutter-, Tochter- und Fondsgesellschaften. Zwischen den Unternehmen fanden zum Teil schwer nachvollziehbare Finanzverschiebungen statt. Ebenso dubios waren Verflechtungen zwischen Privat- und Firmenvermögen der beiden Gründer.
Der Verdacht eines Schneeballsystem liegt nahe und wird noch geprüft. Für Anleger bieten Schneeballsysteme wenig Anlass zur Hoffnung. Das Grundprinzip bei solchen Modellen ist: in den ersten Jahren funktioniert das System, in dem immer wieder neue Anleger geworben werden, die Altanleger und Initiatoren finanzieren. Die Blase platzt irgendwann, wenn sich nicht mehr genug neue Interessenten finden. Die letzten Anleger haben dann das Nachsehen.
Hoffnung: Zugriff auf Privatvermögen
Dies gilt auch im Fall S&K. Einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt es jetzt. Einem Fondsinhaber ist es kürzlich gelungen, gerichtlich eine Pfändung bei Privatvermögen von Jonas Köller durchzusetzen. Die Verquickung von Privat- und Firmenvermögen erwies sich in diesem Fall als nützlich. Anspruchsgrundlage für die Pfändung bildete die Prospekthaftung. Bei einem der S&K-Fonds konnten falsche Prospektangaben nachgewiesen werden. Der Pfändungsweg steht damit auch anderen Fondsinhabern offen. Allerdings dürfte dies nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein.
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