Mehr als eine Verschnaufpause ist das wohl nicht, schon in den folgenden Jahren dürfte es mit der Prämienstabilität wieder vorbei sein. Immerhin hebt sich die Miniverteuerung wohltuend von den zum Teil kräftigen Erhöhungen der letzten Jahre ab. Seit 1996 sind die Prämien im Schnitt um 3,8 Prozent p.a. gestiegen. Das heisst: wer damals 150 CHF Prämie im Monat zahlte, wird heute mit gut 350 CHF belastet.
Ideal - jung und Wohnsitz in Appenzell
Die nur geringe Anhebung 2020 hat einen doppelten Grund: gesenkte Arzneipreise und den veränderten Ärztetarif Tarmed. Dadurch sind Kosteneinsparungen von 1,5 Mrd. CHF möglich, die den Prämienstieg abbremsen. Allerdings handelt es sich bei der 0,2 Prozent-Steigerung um einen Durchschnittswert. Tatsächlich weisen die Prämien erhebliche Bandbreiten auf und auch die Anhebung fällt unterschiedlich aus - je nach Region, Altersklasse und Krankenkasse. Die einzelnen Tarife entwickeln sich ebenfalls nicht gleich. Ein Krankenkasse Vergleich lohnt sich trotz der durchschnittlichen Prämienstabilität nach wie vor.
Am teuersten wird die Krankenkasse 2020 in den Kantonen Basel, Genf und Waadt sein - wie schon 2019. Besonders günstig ist sie dagegen in Appenzell, Innerrhoden, Niedwalden und Uri. Die grössten Prämienerhöhungen weisen die Kantone Neuenburg und Tessin aus. In Bern, Luzern und Zürich sinkt die Prämie dagegen. Besonders freuen dürfen sich junge Erwachsene. In der Altersgruppe 19 bis 25 Jahre verbilligen sich die Beiträge im kommenden Jahr um 2 Prozent. Nun wird man wegen günstigerer Beiträge nicht gleich den Wohnort wechseln und jünger machen kann man sich auch nicht. Was lässt sich also tun?
Auch für 2020 lohnt sich der Krankenkassenwechsel
Viele Schweizer könnten bei der Krankenversicherung sparen, indem sie einfach die Krankenkasse wechseln oder preiswertere Tarife nutzen - Möglichkeiten, von denen noch zu wenig Gebrauch gemacht wird. Das Einsparpotenzial beträgt für manche Familien hunderte oder sogar über tausend Franken pro Jahr. Alternative Versicherungsmodelle statt dem Standard-Modell, eine höhere Franchise oder einfach ein günstigerer Anbieter sind nur drei mögliche Ansatzpunkte. Versicherte haben bis Ende November Zeit, sich für einen Wechsel ihrer Krankenkasse zu entscheiden. Für eine höhere Franchise reicht der 31. Dezember.