Neuer Schwarzgeld-Skandal in der Schweiz
Die Schweiz ist erneut in Ermittlungen wegen Steuerhinterziehung und Schwarzgeld in erheblichen Mengen verwickelt. Aus vertraulichen und mittlerweile entwendeten Daten der Bank HSBC geht hervor, dass etwa 100.000 Kunden aus über 200 Nationen mit steuerlichen Konsequenzen zu rechnen haben. Die Datensätze wurden vom International Consortium of Investigative Journalists (ICIJ) ausgewertet und die Ergebnisse zur Veröffentlichung gebracht.
Demnach sollen in erster Linie prominente Musiker, Sportler und bekannte Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft ihr Schwarzgeld in der Schweiz und bei oben genanntem Institut deponiert haben. Mehr als 2.100 Deutsche sollen auf über 3.000 Konten insgesamt 3,5 Milliarden Euro an Schwarzgeld vor dem Finanzamt versteckt haben. Die deutschen Steuerbehörden waren zwar über vorhandene Konten in der Schweiz informiert, allerdings wussten sie, eigenen Angaben entsprechend, nicht den vollen Umfang. Den deutschen Steuersündern drohen jetzt Strafverfahren.
Die Politik besteht auf umfassende Ermittlungen
Obgleich die deutsche Beteiligung am aktuellen Schwarzgeld-Skandal vergleichsweise gering ist, drängen die Politiker im Einklang mit ihren Kollegen in der Schweiz auf zügige und umfassende Ermittlungen. Die Schweizer HSBC-Kunden nehmen bisher den weitaus größten Anteil beim am Finanzamt vorbeigeschmuggelten Geld ein. Von den insgesamt 75 Milliarden Euro, die auf den mittlerweile bekannt gewordenen Konten lagen, stammten 25 Milliarden Euro von mehr als 11.000 Schweizer Kunden. Bislang ist unbekannt, ob die Behörden der Schweiz gegen die Mitarbeiter der HSBC wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung ermitteln.
Die deutschen Behörden verfügen immer noch nicht über die vollständigen Unterlagen zum Schwarzgeld bei der HSCB, allerdings fordern vor allem die liberalen Parteien die Bundesregierung auf, die fehlenden Datensätze schnellstens zu beschaffen. Dann könnte auch herauskommen, ob sich Bundesbürger ebenfalls der Beihilfe bei der aktuellen Schwarzgeld-Affäre in der Schweiz schuldig gemacht haben.