Zunehmende Alarmsignale
Während der Internationale Währungsfonds (IWF) die Exzesse in China im Fokus hat, fordert die BaFin global einheitliche Regelungen. In den Vereinigten Staaten soll die Börsenaufsicht SEC zeitnah Reformen auf den Weg bringen. Die Bemühungen zeigen eine Gemeinsamkeit: Sie sollen den Aktivitäten der Schattenbanken Einhalt gebieten.
Schattenbanken sind Unternehmen, die wie reguläre Finanzinstitute agieren, jedoch keine sind. Sie waren für den Beinahekollaps der Finanzsysteme 2008 verantwortlich, daher befürchten Kritiker, dass sich die Ereignisse der letzten Krise wiederholen könnten. Hintergrund der Sorgen ist das Anlagevolumen der Schattenbanken, welches aktuell 71 Billionen Dollar beträgt und allein zwischen 2011 und 2012 um 8,1 Prozent anstieg. Zum Vergleich. Vor zehn Jahren wurden noch Werte von circa 26 Billionen Dollar festgestellt.
Weiterhin bestehende Gefahr
Schattenbanken dürften angesichts der globalen Regulierungsinitiativen kein Problem mehr sein. In den USA sollten beispielsweise alle systemrelevanten Institute durch das Dodd-Frank-Gesetz reglementiert werden. Doch mangelt es an der Verordnung an Effizienz, die schwerfällige Struktur funktioniert nur eingeschränkt und weist erhebliche Lücken auf. Sinnvoll wäre ein integriertes Konzept, doch die Regulierer finden einen solchen Ansatz derzeit nicht.
Der Grund für die Entstehung
In der Finanzkrise traten Schattenbanken bei uns oft als Zweckgesellschaften auf, die Initiatoren waren konventionelle Finanzinstitute. Sie richteten diese auch Conduits genannten Gesellschaften ein, um Risiko auszulagern und dadurch ihre Bilanzen zu bereinigen. Über diese Zweckgesellschaften waren hochspekulative Investments an der Tagesordnung, doch die enormen Verluste wurden den hinter ihnen stehenden Banken zum Verhängnis.
In der Gegenwart müssen Banken aufgrund verschärfter Bestimmungen auf riskante Geschäfte verzichten. Doch genau jene Regulierungen verhelfen Schattenbanken zur schnellen Verbreitung, weil diese in allen entstandenen Lücken aktiv sind. Die Vorgehensweise ist weltweit die Gleiche, Finanzinvestoren bauen ihre Bankgeschäfte strategisch aus und expandieren gezielt in Segmente, aus denen sich regulierte Institute längst zurückzogen.
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