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Reform der Einlagensicherung

Europas Bankhäuser müssen zukünftig mehr finanzielle Rücklagen bilden, aus denen Kunden in Krisenzeiten ihre Einlagen zurückerhalten. Für Steuerzahler und Bankkunden ist die Einlagensicherung eine gute Nachricht, obwohl sich die EU nicht ganz mit ihren Vorstellungen durchsetzen konnte.


Einlagensicherung

Europäische Institute müssen mehr Geld zur Einlagensicherung vorhalten

Die Einlagen der Sparer sollen besser geschützt werden, darauf haben sich die EU-Kommission im Einklang mit dem Europaparlament und den Mitgliedsstaaten verständigt. Die Debatte über dieses Thema zog sich endlos hin und endete in diesen Tagen mit einem Kompromiss. Die Europapolitiker wollten die Banken zu noch mehr Sicherheitsleistungen verdonnern, scheiterten mit ihren Plänen jedoch an den Regierungen der Mitgliedsstaaten. Diese wollten stärkere Belastungen für ihre Institute vermeiden und plädierten in den langwierigen Verhandlungen für weniger strenge Reglungen.

Das Problem der Einlagensicherung wurde schon in der letzten Finanzkrise offensichtlich. Damals versprachen die Banken absolute Sicherheit der Kundeneinlagen. Viele Institute hätten jedoch mangels Rücklagen diese Versprechen gar nicht einhalten können. Die Diskrepanz zwischen Soll und Haben wurde auch in Kundenkreisen bemerkt und veranlasste Kanzlerin Merkel aus Angst vor einem Bankenrun zur Garantie der Einlagensicherung. Diese Garantie steht zwar auch heute noch im Raum, jedoch nutzt sie den Sparern wenig, weil sie nicht einklagbar ist. Seit 2011 müssen europäische Banken in jedem Fall bis zu 100.000 Euro Einlagensicherung garantieren, in der Praxis fehlt bei den meisten Instituten dafür jedoch einfach das Kapital. 

Keine einheitliche Einlagensicherung in Europa

In Deutschland wird mehr an ausreichender Einlagenabsicherung gearbeitet als im Rest von Europa. Die Zusagen der Banken gehen hier weiter als in anderen Ländern. Welche Mittel sie jedoch dafür zur Verfügung haben, verraten die Institute nicht. Doch sie kennen den Sachverhalt aus eigener Erfahrung, denn in der letzten Finanzkrise waren die staatlichen Hilfen für die Landesbanken Rettung in letzter Minute. Sparkassen und Landesbanken halten zur Einlagensicherung mehr als vier Milliarden Euro bereit und signalisieren, die Bestände weiter zu erhöhen.

Die Franzosen kochen jedoch wie schon so oft ihre eigene Suppe und halten sich nicht an die Verordnungen aus Brüssel. Französische Banken werden weniger Rücklagen zur Einlagensicherung bilden, bei deutschen Instituten wird daher bereits von Wettbewerbsverzerrungen gesprochen. Die Reform der Einlagenabsicherung brachte noch einen weiteren Verbrauchervorteil mit sich; im Ernstfall müssen die Banken zukünftig innerhalb von sieben Werktagen auszahlen, bisher konnten sie drei Wochen verstreichen lassen.

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