Kosten von Rechtsstreitigkeiten können im Fall des Falles aber erhebliche Beträge ausmachen - und dann ist es hilfreich, wenn eine Rechtsschutzversicherung besteht. Nicht selten wird auf die Durchsetzung rechtlicher Ansprüche verzichtet, weil kein Rechtsschutz vereinbart wurde und die Kosten der Auseinandersetzung gescheut werden.
Die Möglichkeiten, in einen Rechtsstreit verwickelt zu werden, sind vielfältig. Praktisch alle Lebensbereiche unterliegen juristischen Regelungen. Ob im Beruf, als Verkehrsteilnehmer, als Verbraucher, Mieter oder Vermieter, überall können rechtliche Streitfragen entstehen. Wenn ein Rechtsstreit existiert, übernimmt der Rechtsschutzversicherer die anfallenden Anwalts- und Gerichtskosten einschließlich der Kosten für Gutachten und Zeugen. Da hier schnell mehrere Tausend Euro zusammenkommen können, kann sich ohne Rechtsschutz eine juristische Auseinandersetzung zu einer erheblichen finanziellen Belastung entwickeln.
Beim Umfang des Versicherungsschutzes haben Versicherungsnehmer meist die Wahl. Versicherer bieten Arbeits-, Privat-, Verkehrs- und Mietrechtsschutz als Bausteine an, die separat oder als Paket abgeschlossen werden können. Häufig werden Arbeits-, Privat- und Verkehrsrechtsschutz als Kombinationslösung angeboten. Der Mietrechtsschutz kann dann bei Bedarf ergänzend dazu vereinbart werden.
Pro und Contra Rechtsschutz
Die Notwendigkeit einer Rechtsschutzversicherung ist nicht unumstritten. Dies gilt nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass sie nicht ganz billig ist. Beiträge bis zu mehreren Hundert Euro pro Jahr sind - je nach Umfang des gewählten Versicherungsschutzes - nicht untypisch. Die durchschnittliche Wahrscheinlichkeit, in einen Rechtsstreit verwickelt zu werden, ist eher gering. Dem steht die hohe Kostenbelastung im Falle einer Auseinandersetzung gegenüber. Letztlich ist die Entscheidung für oder gegen den Rechtsschutz eine Frage der persönlichen Abwägung. Das individuelle Absicherungsbedürfnis und das persönliche Finanzpolster spielen dabei eine wichtige Rolle. Honorarberater helfen bei der Abwägung.
Zu beachten ist: In einigen Bereichen greifen die meisten Rechtsschutzversicherungen normalerweise nicht. Dies gilt vor allem für eheliche Auseinandersetzungen - ein wesentlich Feld von Rechtsstreitigkeiten. Wer eine Rechtsschutzversicherung abschließt, muss - mit Ausnahme des Verkehrsrechtsschutzes - außerdem eine mehrmonatige Wartezeit in Kauf nehmen. Versicherungen ohne Wartezeit sind möglich, aber in der Regel mit deutlichen Aufschlägen verbunden. Und wenn ein Rechtsstreit bereits vor Versicherungsabschluss absehbar war, greift die Rechtsschutzversicherung üblicherweise nicht. Es lohnt sich daher nicht, eine Rechtsschutzversicherung im Hinblick auf eine sich schon anbahnende Auseinandersetzung zu vereinbaren. Lassen sie sich umfassend im Rahmen einer Finanzberatung beraten.