Die Hausbesitzer befürchten drastische Zwangsmaßnahmen der Regierungen
Auf der langen Sorgenliste stehen Zwangsanleihen und Enteignung auf den obersten Plätzen und waren damit ein Grund für die Quirin Bank, die Möglichkeit solcher Maßnahmen zu überprüfen. Natürlich können die Experten der Quirin Bank Zwangsanleihen für die Zukunft nicht ausschließen, sie halten sie jedoch zum gegenwärtigen Zeitpunkt für sehr unwahrscheinlich. Als Gründe nannten die Mitarbeiter der Bank zum einen die gerade in Griechenland fehlenden Grundbücher, zum anderen die unliebsamen Begleitumstände einer solchen Maßnahme auf die sowieso schon angeschlagene Wirtschaft.
Etwa ab dem Jahr 2020 soll das griechische Grundbuch-System dem unseren entsprechen und alle Immobilien des Landes zentral erfasst sein. Die Quirin Bank orientierte sich bei ihrer Analyse auch an Beispielen aus der jüngsten Vergangenheit des Landes, beispielsweise an der problematischen Privatisierung der staatlichen Häfen. Von ähnlichen Voraussetzungen gehen die Fachleute der Quirin Bank in Spanien aus. Das Land verfüge zwar über ein dem deutschen Grundbuch sehr ähnliches System, die Wahrscheinlichkeit für staatliche Eingriffe ist jedoch auch in Spanien derzeit reine Theorie.
Andere Länder haben andere Sitten
Dieses alte Sprichwort scheint die Ängste der deutschen Hausbesitzer in instabilen Staaten zu schüren. Kaum ein Land Europas gibt seinen Bürgern so viele Freiheiten und Absicherungen wie Deutschland. Doch gerade deswegen hätten sich die Käufer von griechischen oder spanischen Immobilien schon damals über das sandige Fundament ihrer Investition klar sein müssen. Wie die Mitarbeiter der Quirin Bank zu Recht bemerkten, tendieren in Not geratene Staaten sehr oft dazu, sich an dem Vermögen der dort lebenden Ausländer schadlos zu halten.
In mehr als einem Land dieser Erde wurden in den letzten 50 Jahren Ausländer über Nacht enteignet und außer Landes verwiesen. Doch soweit wird es in der EU bei allem gebotenen Pessimismus nicht kommen. So wie die Quirin Bank in ihrem Statement abschließend bemerkte, geht es Europa für solche drastischen Maßnahmen einfach noch zu gut. Übrigens ist die Quirin Bank eines der ersten deutschen Bankinstitute, die das neue System der Honorarberatung umgesetzt haben.