Das Unternehmen, in das rund 60.000 deutsche Bürger insgesamt über eine Milliarde Euro investierten und bei dem sich diese auf sechs Prozent Rendite sowie Ökostrom freuen können, steckt aktuell in einer Vertrauenskrise. Schließlich ermittelt die Staatsanwaltschaft Lübeck gegen Rodbertus und auch Schadensersatzforderungen sieht sich das Unternehmen gegenüber, bei denen es um rund acht Millionen Euro geht.
Probleme machen auch die Bilanzen von Prokon, in denen sich selbst Experten wie Professor Jörg Baetge nicht zurecht finden. Obwohl sich dieser beruflich stets mit Firmenbilanzen auseinandersetzt, kann er aus Prokons Zahlen nicht herauslesen, wie es dem Unternehmen überhaupt geht. Grund dafür sind die zahlreichen Gesellschaften, aus denen sich der Konzern zusammensetzt.
Dem stimmt Konzernchef Rodbertus gar zu und erklärt, dass es einst bis zu 100 Gesellschaften waren, von denen jeder Windpark eine darstellte. Erst im vergangenen Jahr hätte man die Zahl der Gesellschaften auf fünf heruntergeschraubt.
Somit steht also wohl ein sauberer Geschäftsabschluss bevor, bis zu dem sich die Anleger aber noch mit der Ungewissheit herumschlagen müssen, ob ihr Geld bei Prokon sicher ist.
Seit 2009 muss sich Rodbertus ebenso mit ehemaligen Kommanditisten abgeben, die noch Geld von ihm fordern. Von den Kommanditisten hat sich Prokon nun getrennt. Die Anleger dürfen nun nicht mehr länger mitentscheiden, haben nur noch Genussrechte, keine Anteile mehr. Jedoch tragen sie auch ein hohes Risiko, kann die Windenergie bislang wirtschaftlich doch noch nicht erfüllen, was sie einst versprach.
Grund hierfür sind nicht nur die finanzielle Absicherung solcher Projekte wie Windparks, sondern auch, dass Windräder in vielen Gegenden ungern gesehen sind und sich die Bürger dagegen wehren.
Dazu kommen Verzögerungen beim Bau und weitere Widrigkeiten, die die Windkraft unberechenbar machen.
Prokon muss sich aber auch noch in anderen Belangen verantworten. So wurde die Recherche der „Welt am Sonntag“ von einem Sprecher bestätigt, der aussagte, dass in der Vergangenheit schon fünf Verfahren gegen Rodbertus liefen.
Zwar seien diese eingestellt, ein bitterer Nachgeschmack bleibt allerdings, vor allem für die Investoren, die sich nicht sicher sein können, wie es um ihre Anlagen steht.
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