Für Anleger besonders interessant ist dabei sowohl die Gewinn- und Verlustrechnung, als auch der Lagebericht, den ein Unternehmen wie Prokon jährlich über das vergangene Geschäftsjahr veröffentlichen muss. Beides fehlt bisher, veröffentlicht wurde lediglich eine Bilanzskizze zum angekündigten Termin. Bislang bekannt gewordene Zahlen könnten Anlass zur Sorge geben.
Prokon gibt dazu keine Stellungnahme ab
Der mit einiger Spannung bereits erwartete endgültige Konzernabschluss für 2012 lässt also auf sich warten. Der "erste Entwurf der Konsolidierung" ist kein dem HGB genügendes Dokument, Gewinn- und Verlustrechnung fehlen, und auch der Lagebericht, der gesetzlich Pflicht ist. Eine Stellungnahme dazu gibt es bislang vom Konzern nicht, Prokon hat aber angekündigt, nach einem verlorenen Rechtsstreit mit der Welt am Sonntag mit Journalisten allgemein zukünftig ohnehin nicht mehr reden zu wollen. Damit bleibt eine wichtige Informationsmöglichkeit für die Öffentlichkeit aus. Auf der eigenen Seite veröffentlicht Prokon lediglich seine Bilanzskizze, und gibt das bisher gesammelte Anlegervolumen von mehr als 1,2 Milliarden Euro bekannt, jedoch keine näheren Zahlen, die auf die finanzielle Lage von Prokon schließen lassen würden.
Kritische Stimmen von Wirtschaftwissenschaftern und Sorgen bei Anlegern
Das was veröffentlicht wurde, genügt allerdings bereits, um bei einigen Fachleuten Bedenken auszulösen, und auch einige Anleger machen sich Sorgen über die Sicherheit ihrer Rendite und die zukünftige Zahlungsfähigkeit von Prokon. Aus dem bereits Veröffentlichten lässt sich allerdings bislang keine verlässliche Einschätzung der finanziellen Lage des Unternehmens ableiten, dazu sind die Angaben zu dürftig. Letztendlich fragen sich viele Anleger, ist Prokon noch sicher?
Vor allem kommt es nach Uwe Bock, Wirtschaftwissenschafter der Uni Dresden, auf die Laufzeiten der Genussrechtsverträge an. Je nachdem, wann das Unternehmen seinen Anlegern das Kapital zurückzahlen muss, kann sich die finanzielle Lage natürlich stark verändern. Ganz allgemein stehen 162 Millionen Euro Umlaufvermögen derzeit 288 Millionen Euro Aussenstände gegenüber - wirklich aussagekräftig ist aber auch das nicht.
Vertrauen ist wichtig - gute Beratung auch
Sehr viele Kunden haben in Prokon investiert - nicht allein nur wegen der Rendite, sondern auch aufgrund der Tatsache, dass es sich um ein sehr nachhaltig, ökologisch bedeutsames Investment handelt. Das Vertrauen der Investoren in die Firmenleitung ist aber ein wichtiger Punkt bei Geldanlagen - Beratung wäre es auch. Aber nur ein freier, unabhängiger Finanzberater kann es sich tatsächlich erlauben, Kunden auf mögliche bedenkliche Tatsachen und ein mögliches Risiko deutlich hinzuweisen, wenn er selbst keinen Verkaufsdruck hat. Darum ist gute und vor allem unabhängige Beratung, möglichst mit einem Honorarberater auf Honorarbasis, so wichtig.
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