Mehr Gewinn als jede andere deutsche Bank hat die Staatsbank KfW im vergangenen Jahr erzielt. Eine Gewinnsteigerung um 15 Prozent auf insgesamt 2,4 Milliarden Euro. So die Angaben der ehemaligen Kreditanstalt für Wiederaufbau.
Indirekt sorgte die Euro-Krise unter anderem mit für den hohen Gewinn. Bedingt durch die Tatsache, dass Deutschland von den Anlegern als sicherer Hafen gesehen wird und die Förderbank den deutschen Staat im Rücken hat, kann das Geldhaus so günstig wie kein anderer Konzern Geld verleihen.
Das stetige Ausdehnen des Geschäftsvolumens und die Übernahme immer mehr Aufgaben durch das Bestreben der Politiker, wie unter anderem die Finanzierung der Energiewende, haben ihren Teil zum Gewinn beigetragen. Im Jahr 2012 stieg die Bilanzsumme der Staatsbank auf 512 Milliarden Euro und die KfW ist nun nach der Deutschen Bank und der Commerzbank die drittgrößte Bank Deutschlands. Was den erzielten Gewinn betrifft, hat die KfW sowohl die Deutsche Bank mit 65 Millionen Euro als auch die Commerzbank mit sechs Millionen Euro bereits hinter sich gelassen.
KfW-Chef Ulrich Schröder geht für das Jahr 2013 jedoch von einem deutlichen Rückgang des Gewinns aus. Nach Angaben von Schröder soll der Konzerngewinn auch in diesem Jahr weit oberhalb des nachhaltigen Ertragspotentials liegen, wird sich aber nicht in der Zukunft fortschreiben. In der Planung für das Jahr 2013 gehe die KfW derzeit von einem Gewinn, der knapp über einer Milliarde Euro liegen wird, aus, so lauten die Angaben im Geschäftsbericht des Konzerns.
Für die Kritiker der KfW dürfte diese Aussage wenig beruhigend sein. Sie werfen der Staatsbank eine übermäßige Ausdehnung ihrer Macht vor. Ebenfalls sorgt auch die mangelnde Kontrolle bei den Experten für Unmut. Aktuell wird die Staatsbank lediglich durch das Finanz- und Wirtschaftsministerium kontrolliert und nicht wie bei Banken üblich durch die Finanzaufsicht, die sich aus Bundesbank und Bafin zusammensetzt. Dieser Umstand soll sich jedoch in Zukunft ändern.
Über die Verwendung der Gewinne wird zwischen KfW und Politik ebenfalls gestritten. Dabei konnte Konzern-Chef Schröder die direkte Abführung der Gewinne an den Bund abwenden, dafür wird die KfW aber künftig für die Entlastung des Bundeshaushaltes indirekt in die Pflicht genommen. Ein Teil der Gewinne der KfW soll in die Förderprograme fließen, die im Normalfall der Bund unterstützen müsste. Das würde unter anderem den Klimafonds betreffen. (FF/BHB)