Diese agieren zumeist unabhängig von Banken und Finanzdienstleistern und verlangen stattdessen auf Stundenbasis Geld. Zwar mag die Bezahlung und der Stundenlohn so manch einen Anleger abschrecken, doch rät ein wissender Finanzexperte mittlerweile zur Investition in eine Beratung durch den Honorarberater. Grund dafür ist, dass dies möglicherweise gar Geld spart, denn viele Bankberater drängen dem Kunden Produkte auf, die ihnen eine hohe Provision einbringen, für den Kunden aber womöglich weniger rentabel sind denn andere, eben keine honorarbasierte Beratung anbieten.
Dies erklärt auch Karl Matthäus Schmidt, Vorsitzender des Berufsverbands Deutscher Honorarberater (BVDH) und Chef der Berliner Quirin Bank. „Die Anleger erhalten das für sie beste und kostengünstigste Produkt und nicht das, mit dem die meisten Provisionen verdient werden.“
Jedoch gibt es auch noch Gründe, die die Menschen davon abhalten, sich um eine Honorarberatung zu kümmern. Wie Schmidt ferner erklärt, fehlen aktuell noch Kontrollvorschriften und auch Auflagen zu Stundensätzen. Während Bankberater und Finanzberater von Wertpapier-Dienstleistungsunternehmen von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) kontrolliert werden, läge die Zuständigkeit für Honorarberater aktuell bei Gewerbeaufsichtsämtern und Industrie- und Handelskammern.
Auch sei mit dem Jahr 2013 erstmals eine Auflage über Mindestqualifikation und Zuverlässigkeit in Kraft getreten.
Schmidt empfiehlt daher, dem Berater Fragen zu stellen – natürlich möglichst offen. Der Kunde hat schließlich ein Recht darauf zu erfahren, ob der Berater an dem Produkt mitverdient oder ob er dies ausschließlich verkauft, weil er es für den Kunden für das Beste halte.
Helmut Weigt, der für die Finanzplanung Deutschland Bundesverband in Mainz verantwortlich ist, rät außerdem dazu, die Berufserfahrung des Beraters in Erfahrung zu bringen. Schließlich sei jemand, der bereits lange in diesem Beruf tätig ist, erfahrener als jemand, der sich neu auf dem Markt befände. Eine große Rolle spiele hier auch, ob der Berater über eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung verfüge, die einspringe, sollte er falsch beraten haben. Eine solche Absicherung mache einen verantwortungsbewussten Vermögensberater aus. (NS/BHB)
