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Hedgefonds mit hoher Strafe

Einer der weltweit größten Hedgefonds, der SAC Capital, muss insgesamt 1,8 Mrd. US-Dollar Strafe für unerlaubten Insiderhandel zahlen. Dies ist das aktuelle Ergebnis eines Vergleichs zwischen der New Yorker Bundesstaatsanwaltschaft und dem Unternehmen. Darüber hinaus muss der Hedgefonds seine Tätigkeit erheblich einschränken.


Hedgefonds

Ein Name in der Hedgefonds-Branche 

SAC Capital wurde von dem Multimilliardär Steve Cohen gegründet, der den Fonds auch nach wie vor führt. Er gilt als eine der Koriphäen im Hedgefonds-Geschäft, bei dem mit gigantischen Summe hantiert wird. Für die gesamte Hedgefonds-Branche wird von einem Volumen von zwei Billionen Dollar ausgegangen. Die jetzt erzielte Einigung steht am Ende einer mehr als fünfjährigen Ermittlung gegen SAG Capital. Der Fonds verwaltet ein Vermögen von rund 15 Mrd. US-Dollar und nimmt damit einen Spitzenplatz unter den Hedgefonds weltweit ein. 

Über zehn Jahre Insider-Geschäfte

Die Staatsanwaltschaft ist davon überzeugt, dass der Fonds über ein Jahrzehnt lang Insider-Informationen von Unternehmen für Spekulationen und nicht zur Risikoabsicherung genutzt haben soll. In die Insider-Geschäfte seien zahlreiche Mitarbeiter von SAC Capital verwickelt gewesen. Das Ausmaß der unerlaubten Transaktionen sei ohne Beispiel in der Branche. Die bei SAC Capital herrschenden Rahmenbedingungen hätten die Insider-Geschäfte begünstigt. 

Gerichtsentscheidung steht noch aus

Nachdem der Fonds lange eine Beteiligung bestritten hatte, bekannte er sich jetzt  in allen Anklagepunkten schuldig. Der erzielte Vergleich ist allerdings noch nicht rechtskräftig, er muss noch vom zuständigen Gericht abgesegnet werden. Die vereinbarten 1,8 Mrd. Dollar beinhalten je zur Hälfte eine Vergleichszahlung an die US-Behörden und eine Geldbuße. Eine bereits von der US-Börsenaufsicht verhängte Strafe in Höhe von 616 Mio. Dollar ist dabei schon berücksichtigt. 

Rückzug aus dem Kundengeschäft 

Gravierender als die Strafe selbst dürften für SAG Capital die im Rahmen des Vergleichs verhängten Auflagen sein. Der Hedgefonds muss sich künftig ganz aus dem Investmentgeschäft mit Kundengeldern zurückziehen. Dementsprechend will das Unternehmen sein Londoner Büro bis zum Jahresende schließen und prüft auch sonst einen deutlichen Personalabbau. Künftig muss sich der Fonds bei seiner Tätigkeit alleine auf Vermögen seines Gründers Steve Cohen beschränken. Das wird auf immerhin gut 9 Milliarden Dollar geschätzt. Cohen selbst war in dem Verfahren nicht angeklagt gewesen. Er muss sich aber zivilrechtlich wegen der Verletzung seiner Aufsichtspflichten verantworten.

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