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Griechenland trennt sich von Immobilien statt von Inseln.

Die Insel Alimnia ist 6,5 Quadratkilometer groß, liegt inmitten der Dodekanes-Inselgruppe und befindet sich gerade einmal sieben Kilometer von Rhodos entfernt. Die Landschaft, in die sich die Ruine einer Johanniterburg aus dem 12. Jahrhundert perfekt einpasst, ist überwältigend.


Griechenland trennt sich von Immobilien statt von Inseln.

Alimnia gehört zu dem Gemeindebezirk Chalki und dessen Bürgermeister Michalis Patros und die Mitglieder des Gemeinderates hatten die Krise und die damit verbundenen ständigen Absagen aus Athen, sobald es um Reparaturen und Sanierungen ging, satt.

Deshalb entschlossen sie sich dazu Alimnia zum Verkauf anzubieten und tatsächlich fanden sich innerhalb kürzester Zeit zahlreiche Interessenten. Interessante Investitionsmöglichkeiten für Vermögensberater.

Allerdings brachen Patros und der Gemeinderat die Aktion ab, denn wegen des Verkaufs oder der Vermietung der Insel hagelte es Kritik. Als „Verschleuderer heiligen griechischen Bodens“ mussten sie sich unter anderem beschimpfen lassen. Deshalb erklärte der Bürgermeister, die Insel stünde nun nicht länger zum Verkauf: „Allenfalls ein Teil der Insel könnte vermietet werden.“

Der Makler Farhad Vladi, der sich in seinem Hamburger Büro Vladi Private Islands auf die Vermittlung von Inseln spezialisiert hat, erklärt, dass die Bürokratie mit zahlreichen Formularen, die ausgestellt werden müssen und einem jahrelangen Prozess um das Übertragen der Eigentumsrechte,  zu verhindern weiß, dass griechische Inseln in die Hände von Europäern wandern. Denn theoretisch ist es zwar möglich die Inseln zu kaufen, in der Praxis zieht aber kaum ein Interessent das Verfahren mit 32 Genehmigungsanträgen vollständig durch. „Athen will zwar Geld von Europa, aber keine Europäer als Eigentümer seiner Inseln.“

Ferienimmobilien sind zwar leichter zu erwerben, warten aber auch mit Tücken auf, denn obwohl nur eine Genehmigung von Nöten ist, müssen Interessenten zunächst einen Anwalt beauftragen, um herauszufinden, ob sich die begehrte Immobilie tatsächlich im Besitz des Verkäufers befindet.

Da durch solche Zwischenfälle bereits viele Käufer letztlich mit leeren Händen da standen, schrumpft auch das Interesse an Ferienimmobilien in Griechenland.

Für das Überangebot an Villen und Apartments sind in den vergangenen beiden Jahren die Preise massiv eingebrochen. Teilweise um bis zu 60 Prozent. Mittelständische Griechen, die sich aufgrund der Krise von ihrem Zweitwohnsitz trennen müssen, hoffen nun darauf, dass sich ein Ausländer erbarmt, ihre Immobilie zu kaufen. (FF/BHB)

 


 
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