Warum der Baltic Dry Index als Frühindikator benutzt wird
Aktienkäufer sehen in dem Index die Entwicklung der Weltwirtschaft, weil er die Preise für Schiffstransporte bestimmter Güter anzeigt. Was technisch klingt, hat einen einfach erklärbaren wirtschaftlichen Hintergrund: Bei sinkendem Frachtaufkommen fallen die Preise. Der sinkende Index lässt Rückschlüsse auf verminderte Handelsaktivitäten zu, welche letztendlich in einer Abkühlung der Weltwirtschaft zum Ausdruck kommen.
Als Frühindikator zeigt der Baltic Dry Index (BDI) seit Jahresbeginn wenig erfreuliche Werte. Der BDI ist 2014 um 50 Prozent gefallen und verharrt aktuell auf dem tiefsten Stand seit zwölf Monaten. Vor einer Woche unterschritt der Gradmesser für Transportkosten die Eintausendpunktemarke, zu Jahresbeginn wurden noch 2.000 Zähler notiert. Der Wert von über 12,000 Punkten, der vor der Finanzkrise 2008 noch Standard war, erscheint angesichts der neuesten Zahlen unvorstellbar.
Frühindikator mit Vorwarnzeit
Wirtschaftsfachleute nutzen den Baltic Dry Index als Frühindikator für den globalen Handel, dessen Entwicklung auch die weltweiten Finanzmärkte tangiert. Seine Aussagefähigkeit beruht auf der Bemessung der Frachtkosten von Rohstoffen per Schiff. Diese Werte zeigen exakt das Volumen des Welthandels: Steigt der Baltic Dry Index, geht es der Welt wirtschaftlich gut, bei sinkenden Notierungen tritt ein Negativszenario ein.
Der Frühindikator offenbarte deutliche Wendepunkte immer bei beginnenden Rezessionen oder zu deren Ende. Des Weiteren ist aus seiner Vergangenheit eine Vorwarnzeit von acht bis zwölf Monaten ersichtlich. Einige Marktbeobachter glauben nicht mehr an die Aussagekraft des Baltic Dry Index, weil das bei Weitem zu hohe Schiffsaufkommen ihrer Meinung nach für die sinkenden Transportkosten verantwortlich ist.
Doch sollten Anleger den Frühindikator BDI bei Investitionen im Auge haben. Insbesondere Engagements im Segment Schifffahrt verdienen eine gründliche Überprüfung.
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