Zudem kündigten zahlreiche Banken an, bereits frühzeitig Tilgungen für den dreijährigen Kredit in Auftrag zu geben, den sie im Jahr 2012 aufgenommen hatten. So wurden von 278 Banken bereits 137 Milliarden Euro zurückgezahlt. Vor allem spanische und italienische Banken hatten die Kredite mit überlangen Laufzeiten in Anspruch genommen. Spanien soll nun bereits 44 Milliarden Euro getilgt haben, so melden es jedenfalls spanische Zeitungen.
Finanzberater sind nun eher zuversichtlich, was die Erholung des Bankensektors angeht, denn zunächst waren sie von einer Erhöhung der Ausleihungen ausgegangen. Diese ist nun nicht eingetreten. Jedoch hat der Rückgang an Krediten auch einen Nebeneffekt, denn die Zinssätze ziehen nun wieder an. Gerade was den Drei-Monats-Euribor angeht, zeigen sich bereits die ersten Effekte. Dieser soll sich auf die 0,56 Prozent zubewegen. Zuletzt wurde mit 0,4 Prozent für den Euribor gerechnet.
Die Experten von der DZ Bank gehen bei dieser Entwicklung davon aus, dass damit gerechnet wird, dass die Liquidität im Bankensektor zurückgeht. Eine Umfrage von Reuters unter Banken belegt diese Annahme. Die meisten Banken gehen demnach davon aus, dass der Leitzins weiterhin zumindest bis zur Mitte des Jahres unverändert bleibt.
Allerdings wird dies noch dauern, denn mit Ausbruch der Finanzkrise wurde den Banken eingeräumt, sich mit so viel Geld einzudecken, wie sie möchten. Sie müssen lediglich Sicherheiten gegenstellen, um diese zu erhalten. Viele Banken liehen daher mehr Geld, als sie benötigten, was den Überschuss an Liquidität teils bis auf 800 Milliarden Euro hochkatapultierte. Trotz der hohen Liquidität halten sich die Banken allerdings zurück, wenn es um eine Kreditvergabe geht. Vor allem Großbanken verschärfen die Auflagen für eine Kreditvergabe. Dies könnte in den kommenden Monaten noch verstärkt werden. (KF/BHB)