Die Sparkassen fordern ein baldiges Ende der Billiggeld-Politik und ein zügiges Aussteigen der EZB aus der Niedrigzinsphase. Georg Fahrenschon, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV), äußerte sich auf einer Veranstaltung der "Börsen-Zeitung" dahingehend, dass der Einstieg in den Ausstieg aus der Phase mit den Niedrigzinsen gelingen muss.
Es seien Anzeichen für eine Entspannung im Rahmen der Euro-Schuldenkrise zu erkennen, aus diesem Grund könne sich die EZB aus dem Krisenmodus zurückziehen. Durch die niedrigen Zinsen verschulden sich Unternehmer, was sich für die Staaten und ihren Reformeifer negativ auswirken könnte. Darüber hinaus belastet das Zinsniveau die Sparer.
Auch wenn der Niedrigzins zu einer Reduzierung der Refinanzierung bei vielen Instituten geführt hat, so werden die Einnahmen der Banken durch ihn gedrückt, weil die Anlagen weniger erwirtschaften. Aus diesem Grund schrumpft der Zinsüberschuss bei diversen Banken, auch den Privatbanken und den Sparkassen.
Historisches Tief beim Leitzins
Mit gerade mal 0,75 Prozent hat auch der Leitzins innerhalb der Euro-Zone einen historischen Tiefpunkt erreicht. Doch trotz einer sichtbaren Entspannung der Finanzmärkte ist für Mario Draghi, EZB-Präsident, im Bereich der Schuldenkrise noch keinerlei Trendwende in Sicht.
Mit einer Erholung der Konjunktur sei erst im späteren Verlauf des aktuellen Jahres zu rechnen, was für die EZB ein Grund mehr sei, nicht vorzeitig aus ihrer derzeitigen Geldpolitik auszusteigen, so äußerte sich Draghi noch vor zwei Wochen. (DR/BHB)