Um nicht weitere Angriffsflächen zu bieten, hat sich das Institut jetzt aus dem Goldfixing zurückgezogen.
Bisher fünf Institute beteiligt
Das Goldfixing ist ein seit vielen Jahren übliches Verfahren, um täglich einen weltweiten Richtwert für das begehrte Edelmetall festzulegen. An der Fixierung waren bislang fünf Institute am Bankenplatz London beteiligt: neben der Deutschen Bank die Bank of Nova Scotia, Barclays, HSBC und Société Generale. Das Goldfixing wird im Rahmen einer zweimal täglich stattfindenden Telefonkonferenz unter den beteiligten Banken durchgeführt. Der fixierte Richtwert gilt als wichtige Orientierungsmarke für die Edelmetallmärkte in aller Welt.
Fehlende Transparenz weckt Verdacht
Der Hinterzimmercharakter des Verfahrens und die mangelnde Transparenz - ähnlich wie bei den Libor-Manipulationen - hatten bereits im vergangenen Jahr die Aufmerksamkeit der Aufsichtsbehörden erregt. Seitdem steht die Deutsche Bank auch in diesem Bereich unter verschärfter Beobachtung. Dies hat das Institut wohl bewogen, zu Jahresbeginn die Entscheidung über den Rückzug aus dem Goldfixing zu treffen. Sie wurde jetzt umgesetzt.
Kein Ersatz für Deutsche Bank
Die anhaltende Kritik macht es offenbar schwierig, den freigewordenen Platz zu besetzen. Bisher konnte kein Nachfolgeinstitut gefunden werden, so dass die vier verbliebenen Banken das Goldfixing alleine vornehmen. Noch kleiner ist der Kreis beim Silberfixing, aus dem sich die Deutsche Bank ebenfalls verabschiedet hat. Hier sind jetzt nur noch die HSBC und die Bank of Nova Scotia beteiligt.
Ein Milliardenschaden
Die Deutsche Bank kommen die Verfehlungen der Vergangenheit teuer zu stehen. Über zwei Milliarden Euro hat die Bank für Rechtskosten - vor allem drohende Bußgeld- und Schadensersatzforderungen - in ihrer Bilanz zurückgestellt. Der Imageschaden dürfte kaum geringer zu bewerten sein.
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