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Börsenjahr 2013: Höre bloß nicht auf Experten

Bei einem Rückblick auf das soeben beendete Börsenjahr 2013 zeigt sich ganz deutlich der geringe Wert der Meinungen von Experten. Was die Propheten vorhersagten, entwickelte sich oft genau ins Gegenteil. Unterm Strich war das vergangene Jahr ein voller Erfolg für Anleger, die sich nicht am Mainstream orientierten.


Börsenjahr 2013

Experten sind auch nur Menschen

An den Finanzmärkten gibt es viele ungeschriebene Gesetzte, deren Berücksichtigung zu deutlich besseren Anlageergebnissen führen kann. Eins davon ist, nicht immer das zu tun, was auf den ersten Blick logisch und nachvollziehbar erscheint. Wer jetzt zurückblickt, sieht diese und andere Thesen bestätigt. Der Mut zu neuen Wegen wurde letztes Jahr an den Börsen überdurchschnittlich belohnt. Ein praktisches Beispiel war der Börsengang von Twitter, bei dem die Experten schon den bloßen Gedanken der Beteiligung als verrückt bezeichneten.

Wer die Meinung der Fachleute dazu ignorierte und sich einkaufte, konnte zum Jahresende noch einmal ordentliche Gewinne mitnehmen, denn das Papier erfuhr im Dezember eine Wertsteigerung von 50 Prozent. Wer den Experten zu sehr vertraute, konnte jedoch auch in die andere Richtung böse Überraschungen erleben. Das beste Beispiel für die Fehlbarkeit der Fachwelt waren Aktien von Immobilienkonzernen, die sich unterdurchschnittlich schlecht entwickelten, von den Experten jedoch als Senkrechtstarter angepriesen wurden. Alles in allem war 2013 ein Jahr der Furchtlosen, die in Neuemissionen investierten. Der Mut zum Risiko wurde mit Zuwachsraten im zweistelligen Prozentbereich belohnt.

Warum irren sich Propheten so oft?

Eigentlich sind Finanzexperten wissenskundige Fachleute auf ihrem Gebiet, sie kennen die Märkte und haben gelernt, die dortigen Entwicklungen richtig einzuschätzen. Doch sind die Börsen einfach nicht in ihrer Entwicklung zu beurteilen, weil dort Menschen auf die Ereignisse reagieren und keine Maschinen. Menschen neigen dazu, unberechenbar für ihre Umwelt zu sein, und sind daher für Wahrsager ein gewisser Risikofaktor. Wer die Börsenkurse verfolgt, sieht genau, woran Experten oft scheitern.

Sie können zwar Ereignisse frühzeitig erkennen und anhand fundamentaler Analysen richtig einordnen. Wie jedoch die Menschen auf diese Dinge reagieren, ist für sie schlecht vorherzusagen. Deswegen haben die Meinungen der Expertenwelt nur einen begrenzten Wert. Wer sich ganz auf sie verlässt, riskiert sein Vermögen ebenso, wie der, der sie ignoriert. Die Meinung der Experten sollte daher immer als eine Option von vielen betrachtet werden, sie kann aber in keinem Fall eine durchdachte Anlagestrategie ersetzen.

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