Teilweise lag der Grund für die hohen Kredite der Baufinanzierung bei den Bundesanleihen: Zur monetären Situation der Testkunden gehört unter anderem ein Bestand an Anleihen, der sich auf 20 000 Euro beläuft, bis Juli 2017 angesetzt ist, zu einem Zinssatz von 4,25 Prozent. Hier schlich sich ein häufig wiederholter Denkfehler der Finanzberater ein. Beinahe geschlossen rieten sie dazu, die Anleihe zu behalten. Dabei hätte jeder darauf kommen müssen, dass ein Verkauf mit einem Kursgewinn von über 3000 Euro die bessere Wahl gewesen wäre, der nur deshalb zustande kommt, weil der Zinssatz bei weitem alle aktuellen Geldanlagen übersteigt.
Baufinanzierung: Eigenkapital-Anteil möglichst hoch ansetzen
Halten die Kunden ihre Anleihe aber bis zum Zeitpunkt der Fälligkeit, bekommen sie lediglich den Nennwert. Das bewirkt ein Zusammenschrumpfen der Rendite für den Rest der Laufzeit auf vergleichsweise magere 0,4 Prozent pro Jahr. Jeder, der die Anleihe auf Rat seines Bankberaters behält, zahlt also drauf, weil er einen höheren Kredit aufnimmt – beispielsweise zum Zinssatz von drei Prozent. Bis zur Fälligkeit würde sich der Nachteil auf den Wert von 3.000 Euro auswachsen. Versuchen Sie also, eine Sicherheitsreserve jedoch nie außer Acht lassend, einen möglichst hohen Eigenkapital-Anteil einzusetzen. Meist ist ein Zwischenkredit bis zur Fälligkeit die beste aller Lösungen.
Bedeutende Zinsunterschiede bei der Baufinanzierung
Die Frankfurter Volksbank offerierte neben der Sparda Baden-Württemberg und der BW Bank die besten Angebote im Test. Der Kunde hätte jedoch bei einigen Banken einen signifikant höheren Preis zahlen müssen: Teilweise stellten sich die Zinssätze als überhöht heraus, und manchmal war die Beratung schuld daran, dass ein Kredit viel teurer als nötig wurde. Ende Februar verlangte die Sparkasse Hannover noch 4,04 Prozent Zinsen für ein Darlehen, das über 15 Jahre Zinsbindung verfügte. Zu dem Zeitpunkt verteilte die Konkurrenz schon Kredite, deren Zinssätze eine zwei vor dem Komma haben.
So sind auch die 3,56 Prozent Effektivzins der Berliner Volksbank äußerst hoch – und das im derzeit vorherrschenden Zinstief. Haspa – die Hamburger Sparkasse – stellte sich jedoch als teuerste Bank im Test heraus. Durchschnittlich hätte der Haspa-Testkunde pro Jahr, im Vergleich zur Sparda Baden-Württemberg, nahezu einen Prozentpunkt mehr an Zinsen gezahlt. Diese Differenz ist erschreckend, wenn er bis zum Ende durchkalkuliert wird: Innerhalb von 15 Jahren summiert sich die Differenz unter Berücksichtigung der Zinsbindung auf etwa 30 000 Euro.
Kreditvermittler enttäuschen bei Bausparkrediten
Die Kreditvermittler und ihre Zinssätze enttäuschten. Dr. Klein gibt 100 Bankpartner an, Interhyp spricht sogar von 300. Allein deshalb hätten sich ihre Berater leichter damit tun müssen, die besten Konditionen aus einem riesigen Pool herauszufiltern. Schlecht auch beim Bausparvertrag die Berücksichtigung. Ihre Angebote waren nur durchschnittlich.
Gehen Sie nicht ohne Hintergrundwissen in eine Beratung. Stellen Sie sicher, dass Sie auf dem Laufenden sind, was die aktuelle Höhe des Zinsniveaus betrifft. Informieren sie sich bei einem Honorarberater. Nur so ist es ihnen möglich, Angebote einzuordnen, die Ihnen vorgelegt werden. (LB/BHB)