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Bankberater und ihre Probleme

Die Bankberatung ist im Zuge der Finanz- und Bankenkrise in die Kritik geraten. Nachdem viele Anleger negative Erfahrungen mit dem Kauf von Zertifikaten - häufig auf Empfehlung ihrer Bankberater - machen mussten, hat die Politik reagiert.


Bankberater

Die Beratungsanforderungen wurden in den letzten Jahren sukzessive verschärft. Ob die Kunden dadurch besser beraten werden, ist allerdings fraglich. 

Neue Vorgaben für Bankberater

Die Anforderungen an die Bankberatung bei Wertpapieren sind seit 2010 strenger geworden. Bankberater im Bereich des Wertpapiergeschäftes müssen inzwischen ihre Beratungsgespräche genau protokollieren. Zu jedem empfohlenen Produkt ist dem Kunden außerdem eine Art 'Beipackzettel' mit näheren Informationen vorzulegen. Die BaFin als Aufsichtsbehörde erfasst seit dem vergangenen Jahr systematisch Beschwerden von Kunden, die sich falsch beraten fühlen. 

Bürokratische Belastung der Bankberatung

Was eigentlich als Maßnahmenbündel zur Verbesserung des Verbraucherschutzes gedacht war, wird mittlerweile von Bankberatern und Kunden selbst als bürokratische Belastung empfunden. Etliche Bankberater versuchen daher, die Vorschriften zu umgehen. Die Ausweichreaktionen reichen von der rein formalen Abarbeitung der Beratungsvorgaben bis hin zum Verzicht auf Wertpapierempfehlungen. Stattdessen konzentriert sich die Beratung lieber auf klassische, aber wenig rentierliche Produkte des eigenen Hauses. Für die Bankberater ist das nicht so aufwändig und weniger riskant.

Viele Banken geben Wertpapierberatung auf

Etliche Kreditinstitute haben sich vor dem Hintergrund der stärkeren Regulierung offiziell aus der Wertpapierberatung zurückgezogen. Rund ein Siebtel der Banken, die dies früher angeboten haben, haben nach einer Umfrage des Deutschen Aktieninstituts die Wertpapierberatung mittlerweile aufgegeben. Darunter finden sich vor allem kleinere Banken aus dem Bereich der Sparkassen und Genossenschaftsbanken. Betrug der Anteil der Wertpapierkäufe nach vorhergehender Wertpapierberatung an den Orders vor vier Jahren noch zehn Prozent, ist er mittlerweile auf nur noch zwei Prozent gesunken. 

Verlagerung zu Online-Brokern

Immer mehr Anleger verzichten ganz auf die Wertpapierberatung und wenden sich verstärkt Online-Bankern zu. Die locken mit günstigen Transaktions- und Depotgebühren, bieten aber keine Beratung an. Unter dem Strich wiegt der Zuwachs bei den Online-Anbietern aber die Rückgänge im Bereich der Filialbanken nicht auf. Die stärkere Regulierung der Bankberater belastet damit das Wertpapiergeschäft insgesamt. 

Ziel verfehlt

Das eigentliche Verbraucherschutz-Ziel wird damit konterkariert. Statt zu mehr und besserer Bankberatung, führen die neuen Regeln zu weniger Beratungsleistungen und einseitigen Produktempfehlungen.

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