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An jeder Ecke steht ein Anwalt und wartet auf Aufträge

Noch vor wenigen Jahrzehnten war Anwalt ein Traumberuf für viele Schulabgänger, viel ist davon nicht übrig geblieben. Noch rücken jedes Jahr Tausende von Jungadvokaten auf den Markt der sinkenden Chancen.


Anwalt

Das Berufsbild Anwalt hat an Faszination verloren

Vor der letzten Finanzkrise war die Rechtsberatung ein Beruf, der optimale Verdienstchancen und sechsstellige Einkommen mit sich brachte, doch nach den Pleiten von Lehman und Co. hat sich dies gründlich geändert. Die Anwaltschaft hat sich bis in die Gegenwart nicht von diesem Absturz erholen können, im Gegenteil sieht sich die Branche von der grössten Krise ihrer Geschichte bedroht. Mehrere Gründe zusammen könnten für das größte Kanzleisterben der Geschichte verantwortlich werden.

Die Umsätze der großen Wirtschaftskanzleien steigen seit geraumer Zeit nicht mehr, weltweit melden über 30 Prozent der Law Firms Verluste. Die wichtigsten Umsatzbringer sind traditionell große Transaktionen, diese bleiben in Amerika ebenso aus wie in Deutschland. Die beauftragenden Unternehmen und Mandanten stutzen die Honorare so stark wie nie zuvor, der Druck auf die Einnahmen reduziert die Gewinne der Partner und erschwert das Nachrücken von Junganwälten. Anwalt ist kein Traumberuf mehr, der Markt leidet unter der gleichen Überbesetzung wie andere Berufe und hat mit ähnlich gelagerten Problemen zu kämpfen. Natürlich sind davon nicht alle Anwälte betroffen, jedoch wird die Rechtspflege für eine zunehmende Zahl von Advokaten zur brotlosen Kunst.

Der Umsatz pro Anwalt ist schon länger rückläufig

Schon vor zwei Jahrzehnten beschäftigten sich Marktforscher mit den Umsätzen der Advokaten und stellten schon damals deutliche Rückgänge fest. Zwischen 1994 und 2011 sackte der Durchschnittsumsatz von 116.000 auf 97.000 Euro ab. Fest angestellte Juristen leben oft von bescheidenen Gehältern, manche verdingen sich als Zeitarbeiter und werden sogenannte Projektjuristen. Das Überangebot an Juristen, auch im Internet, hat auch die Mandanten zu verändertem Verhalten geführt, es werden längst nicht mehr alle Honorarforderungen akzeptiert.

Mit dem zunehmend schwieriger werdenden Geschäft sehen sich vor allem Jungadvokaten konfrontiert, sie haben immer mehr Schwierigkeiten mit dem Start in die Rechtspflege. Darüber hinaus gibt es für den Anwalt von heute keine Karrieresicherheit mehr. Während sich in den 50er Jahren noch 5000 Bürger einen Anwalt teilen mussten, kommt heute auf knapp 500 Personen ein Advokat. Der Deutsche Anwaltverein sieht daher weiter fallende Preise und mehr Kanzleiinsolvenzen.

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