Die Finanzplanung, auch Financial Planning genannt, die Königsdisziplin
Eine Finanzplanung sollte idealerweise immer am Anfang einer umfänglichen Betreuung stehen. Hierzu gehört neben der Aufnahme der aktuellen Verträge und Bestände auch eine Durchsicht der jeweiligen Einzelsituationen. Die große Stärke einer Finanzplanung liegt aber vor allem darin, daran anschließend Strukturen sichtbar zu machen, Abhängigkeiten zu erkennen und mögliche Klumpenrisiken zu thematisieren. So kann eine emotionale Dimension weitgehend vermieden werden, ist die Finanzplanung doch sehr faktenbasiert.
Ohne Finanzplanung sollte keine großen Entscheidungen getroffen werden
Insbesondere ermöglichen die heute gängigen Programme auch eine Finanzplanung, die die Werte auf viele Jahre in die Zukunft sehr differenziert fortschreiben kann. Begleitend können verschiedene Risikoszenarien (Arbeitslosigkeit, Berufsunfähigkeit usw.) durchgespielt werden, um so mögliche Lücken im Absicherungskonzept zu erkennen. Als hervorragend ausgebildete Fachleute in diesem Bereich haben sich Certified Financial Planner (CFP) am Markt etabliert.
Finanzexperten über das Thema Finanzplanung
Finanzplanung im Fokus der Finanznachrichten
Grundsätzliches zur Finanzplanung
Privathaushalte oder Familien benötigen eine finanzielle Planung. Der Finanzberater fragt, wie Finanzmittel eingeteilt, angespart, erwirtschaftet oder ausgegeben werden sollen. Privatpersonen fällen mitunter Ad-hoc-Anlageentscheidungen von einem Tag auf den anderen. Besser sind aus der betrieblichen Finanzplanung entlehnte systematische Analysemethoden.
Analyse der finanziellen Situation steht am Anfang
Der erste Schritt dient dazu, die familiäre und finanzielle Ausgangsposition des Privathaushaltes zu erfassen. Diese Datenerhebung erfasst so etwas wie eine private Bilanz aus Versicherungsverträgen, Vermögensanlagen, Darlehensverpflichtungen, Versorgungsansprüchen im Krankheitsfall oder im Alter, und Immobilien. Das ermöglicht es dem Finanzberater, die Realisierbarkeit der finanziellen Ziele der Familie zu beurteilen und Rückschlüsse aus vorhersehbaren Risiken zu ziehen. In diesem Zusammenhang wird auch ermittelt, welche Absicherungen gegen potenziell existenzbedrohende Ereignisse durchgeführt werden sollten.
Die klassische und als veraltet geltende Methode sieht so aus, dass eine Budgetplanung anhand der Daten durchgeführt wird, die von den laufenden Einkünften ausgeht. Das verbleibende Geld wird durch Sparmaßnahmen langfristig gebunden, sofern nicht noch Kredite abgezahlt werden müssen. Bis zum Ruhestand soll dieses Geld erhalten oder am besten noch vermehrt werden, wodurch unnötige Risiken vermieden werden sollen. Dem steht eine moderne Auffassung gegenüber, die sich dem Thema von der anderen Seite nähert, nämlich von der optimalen Risikovermeidung. Demnach werden die nötigen Ausgaben über die Lebensdauer verteilt und eine Sparquote von einem Modell errechnet, die je nach Risiko gewissen Schwankungen unterworfen ist.
In was soll wie investiert werden? – Die wichtigen Fragen der Finanzplanung
Bei der Anlageplanung für die verfügbaren finanziellen Mittel ergeben sich zwei Problemstellungen. Die Asset Allocation nimmt sich die Auswahl der Anlageklassen vor. Dabei wird zwischen riskanten Anlagen, wie beispielsweise Aktien auf der einen Seite, und sicheren Anlagen aufgeteilt, was zum Beispiel Spareinlagen sein können. Auf der anderen Seite wirft die Asset Location ein Licht auf die Fragestellung, welche steuerliche Gestaltung den Finanzprodukten für jene Anlagen am effizientesten zugutekommt. Also ob eine Versicherung, ein Investmentfonds oder eine Direktanlage zu wählen ist.
Außerdem ist eine umfassende Finanzplanung auch an ethischen, psychologischen und rechtlichen Fragen interessiert: Über die Planung eines Freizeitbudgets, die Karriere- oder Ausbildungsplanung bis hin zum Ruhestandseintritt und schließlich die Weitergabe des Vermögens an die nächste Familiengeneration bleibt hier kein Thema unbedacht.