Yuan führt zu Börsensturz: Trotz Chinafolgen Gelassenheit

China bringt derzeit die Börsen weltweit durcheinander. Sorgte schon der Crash an Chinas Finanzmärkten vor einigen Tagen auch außerhalb der Volksrepublik für Turbulenzen, löste die aktuelle zweimalige Abwertung des Yuan binnen 24 Stunden heftige Kursreaktionen sowohl in den USA, als auch in Europa aus.


Yuan

Dass die chinesische Konjunktur nicht mehr so läuft wie in früheren Jahren, ist keine neue Erkenntnis. Spätestens seit 2011 gehört das zweistellige Wachstum der Vergangenheit an, derzeit sind es noch rund sieben Prozent. Für die entwickelten Industrieländer ist das zwar immer noch eine phantastische Rate, für die Volkswirtschaft im Reich der Mitte mit ihrem nach wie vor riesigen Nachholbedarf kommt das fast einer Rezession gleich.

Börsensturz in China keine Überraschung 

Trotzdem stiegen die chinesischen Börsenkurse bis vor Kurzem weiter in schwindelnde Höhen. Dass die Entwicklung alle Anzeichen einer Blasenbildung zeigte und es irgendwann zum Börsensturz kommen würde, konnte letztlich niemanden überraschen. Der Börsensturz stellt vielmehr eine überfällige Korrektur dar. 

Was die chinesische Zentralbank jetzt zum Eingreifen bewog, war aber der dramatische Rückgang der Exporte. Im Juli waren die Ausfuhren der Volksrepublik um 8,3 Prozent eingebrochen. Dem wollte die Notenbank nicht mehr tatenlos zusehen. Zunächst wurde der Yuan um fast zwei Prozent gegenüber dem US-Dollar abgewertet, nur 24 Stunden später folgte eine weitere Runde. Der Yuan wurde nochmals um 1,6 Prozent heruntergesetzt, obwohl die Notenbanker am Vortag ihre Aktion als einmalig bezeichnet hatte. Jetzt wird erklärt, es gebe keine Basis für weitere Abwertungen. Wie fundiert diese Aussage ist, wird abzuwarten sein. 

Exporteinbruch zwingt zum Eingreifen 

China erhofft sich mit einer Abwertung eine Stimulierung seiner Wirtschaft, wenn Exporte billiger und Importe teurer werden. Dass sich die Zentralbank binnen 24 Stunden zweimal zum Handeln gezwungen sah, zeigt die Dramatik der Lage. Die Auswirkungen auf anderen Märkten folgten umgehend. In den USA und in Europa verloren Unternehmen, die im China-Handel stark engagiert sind, drastisch. Sie zogen die jeweilige Börse mit sich nach unten.

Inzwischen machen bereits Spekulationen von einem Währungskrieg die  Runde und die noch vor wenigen Tagen intensiv diskutierte US-Zinswende scheint weit in den Hintergrund gerückt. 

Heftige Ausschläge - nicht das letzte Wort 

Wie immer, wenn unerwartete Nachrichten die Börsen treffen, führt dies zu heftigen Reaktionen. Der DAX ist sogar unter die 11.000 Punkte-Marke gerutscht. Dennoch kann nicht von einem Börsensturz gesprochen werden. Investoren sollten daher erst einmal Ruhe bewahren. Erfahrungsgemäß werden sich die Ausschläge wieder abschwächen. Und in einigen Wochen werden andere Nachrichten das Börsengeschehen beherrschen.

Ruhe und Gelassenheit

Mit einer gewissen Distanz und Gelassenheit die Entwicklungen beobachten, wird sich spätestens in einigen Monaten als ein weitsichtiges Konzept herausgestellt haben. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse sind eindeutig: Langfristig wird das Risiko in der Geldanlage mit höheren erwarteten Renditen belohnt. Lehnen Sie sich zurück und genießen Sie das Leben. Lassen Sie die Anderen hektisch handeln.


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