Vermögensberatung: Windkraft?

Ökologische Geldanlagen hatten Hochkonjunktur in den letzten Jahren. Doch inzwischen macht sich auch Ernüchterung breit bei den Anlegern. Zu viele Unwegsamkeiten machen ein Investment immer schwieriger. Die Windkraft hat besonders gelitten.


Windkraft: Lohnendes Investment?

407, in Worten: Vierhundertsieben. 

Diese Zahl muss man erst einen kurzen Moment auf sich einwirken lassen. So viele Gigawattstunden (GWh) Strom sind im vergangenen Jahr verloren gegangen - und das nur bei der Windkraft. Den Beleg für diese erschreckende Zahl liefert das Beratungsunternehmen "Ecofys", das den Auftrag für die Studie vom Bundesverband Windenergie erhalten hat. Doch wie kann es zu solch einem Ausmaß von Zwangsabschaltungen kommen, die um fast 300 Prozent zugelegt haben? 

Der Wind ist da, die Netze fehlen!

Besonders der Norden Deutschlands kann sich über mangelnde Windkraft nicht beklagen. Und auch sonst gibt es keinen Grund, sich über schlechte Rahmenbedingungen aufzuregen. Die Natur macht einen guten Job, doch der Netzausbau geht zu schleppend voran. Der Windstrom, der im letzten Jahr nicht ans Netz ging, hätte gereicht, um mehr als 115.000 Haushalte mit Strom zu versorgen. Stattdessen können die Betreiber der betroffenen Windanlagen Entschädigungen einfordern - und die zahlen die Bürger. 

Sind Investments in Windkraft trotzdem lohnenswert?

Die Frage lässt sich pauschal nicht beantworten. Generell geht es bei Firmenbeteiligungen von Windkraft nicht um kurzfristige Gewinne, der Blick reicht weit mehr in die Zukunft und ist langfristig ausgerichtet. Geschlossene Beteiligungen an der Windkraft können also perspektivisch durchaus lohnenswert sein. Dafür ist jedoch ein umfassender Ausbau der Netze nötig. Der ist zwar politisch gewollt und wird immer wieder angekündigt. Wenn jedoch jüngst 407 GWh an Strom nicht eingespeist werden konnten, ist etwas faul am System. Vorsicht ist also angeraten. 

Unsicherheitsfaktor Mensch

Der Ausbau der Netze zur Nutzung der Windkraft ist nicht nur von technischen Bedingungen abhängig, es kommen weitere Unsicherheiten hinzu. Eine davon ist der Mensch selbst. Zwar sind ökologische Energien von einer breiten Mehrheit gewünscht, doch spätestens wenn dafür vor der eigenen Haustür etwas unternommen wird, kommt es zu Protesten der Bürger, die sich über den Lärm der Rotoren oder die Verschandelung der Umwelt ärgern.

Bürgerproteste, Wutbürger und zahlreiche Egoismen sind also ebenfalls Gefahrenquellen, wenn es um den Ausbau der Netze für die Windkraft geht. Es bleibt abzuwarten, wohin die Entwicklung geht. Vor einem Investment in Windenergie oder andere regenerative Stromerzeugungsmethoden sollten Sie den Rat eines unabhängigen Beraters einholen, der Ihr Vorhaben unvoreingenommen von allen Seiten beleuchtet.


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