Ohne Beratung wenig Überblick
Anleger haben oft Schwierigkeiten mit dem Management der eigenen Finanzen. Sie wenden sich daher an einen Bankberater und erhoffen von ihm schnelle Hilfe. Doch sind die Berater ebenso Interessenskonflikten ausgesetzt wie Versicherungsvermittler und oft nicht die geeigneten Ansprechpartner. Denn für sie zählen in erster Linie die Vermittlungsprovisionen und weniger die Kundenbedürfnisse.
Der Gesetzgeber hat zum Schutz der Verbraucher Beratungsprotokolle zur Pflicht gemacht. Doch erweisen sich die Gesprächsaufzeichnungen nur dann effizient, wenn bei der Beratung jedes kritische Detail angesprochen wird und der Bankberater umfassend Rede und Antwort stehen muss.
Alle nicht angesprochenen Punkte sind natürlich nicht Gegenstand der Aufzeichnung. Dementsprechend sollten Kunden ihren Berater auf alle relevanten Punkte ansprechen und bei ausweichenden Antworten direkt nachhaken.
Sinnvolle Fragen an den Bankberater
Kunden erschaffen sich einen Vorteil in jedem Beratungsgespräch, wenn sie ihrem Berater eine gewisse Grundkenntnis darstellen. Wer sich naiv nur auf die Fachkompetenz des Beraters verlässt, öffnet falscher Konsultation Tor und Tür.
Die breite Streuung
Wer seinen Bankberater nach der Diversifikation des vorgeschlagenen Produkts fragt, erntet nicht nur den Respekt seines Gegenübers, er vermittelt auch fachliches Wissen. Der Berater wird durch diese Fachfrage dazu angehalten, sich bei der Investmentsbeschreibung an Tatsachen zu halten.
Die Frage ist nicht nur ein guter Test, sie ist auch berechtigt. Denn jede Geldanlage sollte von breiter Streuung in mehrere Assetklassen geprägt sein.
Die Vor- und Nachteile
Bankberater sollten gezielt zu den Vor- und Nachteilen eines angepriesenen Investmentprodukts und dessen Flexibilität befragt werden. Damit bekunden Anleger neben Interesse auch Wissen.
Denn es ist eine Tatsache, dass die Vorteile von Anlageprodukten meist von Nachteilen begleitet werden. Auch hier dürfte die Antwort des Beraters für aufschlussreiche Erkenntnisse sorgen.
Der Maximalverlust
Eine weitere Frage an den Bankberater handelt vom maximal möglichen Verlust bei seiner Empfehlung. Damit der Bankberater eine Chance zur ehrlichen Beantwortung hat, sollte ihm allerdings die individuelle Risikobereitschaft des zu beratenden Kunden mitgeteilt werden.
Die Antwort auf diese Frage ist enorm wichtig und sollte deshalb klar und deutlich im Beratungsprotokoll festgehalten werden.
Die Provision
Wenn Kunden ihren Bankberater nach der Höhe seiner Provision fragen, kommen ab dem Monat August aufgrund eines BGH-Urteils alle Karten auf den Tisch. Die Antwort darauf schafft sofort Klarheit sowohl seitens der Lukrativität für den Berater als auch bei der Renditeminderung der Geldanlage durch die Vergütung.