Unterschiedliche Risikowahrnehmung: Tod durch Polizei viel wahrscheinlicher als durch Terrorist

Die meisten Menschen versuchen, Risiken zu vermeiden. Die Risikoaversion bestimmt viele Bereiche unseres täglichen Lebens, ob es um Schutz vor Raub und Überfällen, das Verhalten im Verkehr oder Geldanlagen geht. Dabei wird unser Handeln oft durch die Risikowahrnehmung beeinflusst.


Risikowahrnehmung

Nicht immer entspricht sie den tatsächlichen Gegebenheiten. Das führt dann häufiger zu Fehleinschätzungen und -entscheidungen. Ein typisches Beispiel sind Unfälle im Straßen- und im Flugverkehr. Im vergangenen Jahr kamen alleine in Deutschland bei Autounfällen über 3.000 Menschen ums Leben. Dagegen war trotz einiger spektakulärer Abstürze die Zahl der Toten durch Flugzeugunglücke vergleichsweise gering. Sie lag weltweit unter 1.000.

Statistisch gesehen stellt das Flugzeug nachgewiesenermaßen das sicherste Verkehrsmittel dar, das individuelle Empfinden vieler Passagiere beim Besteigen einer Maschine ist aber ein ganz anderes. Gleichzeitig hat der Fluggast kein Problem, sein Auto zu nutzen. 

Verzerrte Risikowahrnehmung im Alltag 

Ein anderer Fall verzerrter Risikowahrnehmung betrifft die Gefährdung durch Terrorismus. Die Berichterstattung über spektakuläre Terroranschläge schafft bei vielen Menschen ein Gefühl latenter Unsicherheit oder Bedrohung, die objektiv betrachtet aber recht unrealistisch ist. Demgegenüber ist das Risiko, im Rahmen eines polizeilichen Einsatzes getötet zu werden, sehr viel größer, wird aber kaum registriert. Denn Polizei und öffentliche Sicherheit sind in der persönlichen Wahrnehmung ein und dasselbe. 

Auch bei Geldanlagen relevant 

Auch bei Geldanlagen gibt es dieses Phänomen einer nicht den Fakten entsprechenden Risikowahrnehmung. Sie ist eine wesentliche Erklärung dafür, warum sich deutsche Anleger immer noch auf vermeintlich "sichere" Anlagen wie das Sparbuch, Fest- oder Tagesgeld konzentrieren und scheinbar besonders riskanten Aktien-Investments aus dem Weg gehen. Sicherheit wird dabei oft als Schutz vor Ausfallrisiken und Kursschwankungen verstanden.

Dabei werden andere Formen des Risikos übersehen - zum Beispiel das Inflationsrisiko, das bei niedrigen Zinsen zu einem realen Vermögensverlust führen kann. Nicht selten wirkt die Risikowahrnehmung auch stärker als die Wahrnehmung der Chancen. Dass Aktien nicht nur ein höheres Risiko als klassisch verzinste Bankeinlagen besitzen, sondern auch bessere Rendite-Perspektiven bieten, wird dann unterbewertet. 

Beratung hilft, Risiken richtig einzuschätzen 

Vielfach fehlt es an Wissen über die Zusammenhänge von Rendite und Risiko. So ist es durchaus möglich, auch risikoarm in Aktien zu investieren und einen Teil des Risikos durch Streuung auszuschalten. Es kommt auf die richtige Mischung und die Berücksichtigung der individuellen Risikobereitschaft an. Unabhängige Finanzberatung kann Ihnen dabei helfen, Risiken richtig einzuschätzen und geeignete Lösungen losgelöst von der subjektiven Risikowahrnehmung zu entwickeln.

Ein unabhängiger Finanzberater, der auf Honorarbasis tätig ist, wird sich dabei ausschließlich an Ihren Bedürfnissen und Interessen orientieren.


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