Rentner erhalten nur geringe Auszahlungen
Die Riester-Rente startete im Jahr 2002 und wurde von etwa 4,5 Millionen Bürgern abgeschlossen. Circa zwanzig Prozent von ihnen erhalten in diesem Jahr erstmalig Riesterauszahlungen.
Die Höhe der Zahlungen trägt zur Ernüchterung bei, laut dem Rentenbericht der Bundesregierung können die Rentner kaum mehr als 61 Euro im Monat erwarten.
Hier die Praxis im einfachen Beispiel:
Jeder angehende Rentner zahlte als Riester-Sparer zwischen 2002 und 2013 vier Prozent seines durchschnittlichen Gehaltes in die Versicherung ein, davon abzuziehen sind 154 Euro jährliche Grundzulage.
- Der zukünftige Rentenanwärter hat somit 9600 Euro eingebracht und erhält weitere 1400 an Zulagen.
- Aus den angesammelten 11000 Euro sollen aufgrund einer angenommenen Verzinsung von vier Prozent etwa 13000 Euro werden.
Unterm Strich ergibt sich für die Rentner von morgen eine lebenslange Riester-Zahlung von monatlich 61 Euro.
Niedrige Kosten und attraktive Verzinsung angezweifelt
Sowohl die niedrigen Gesamtkosten als auch die relativ hohe Verzinsung werden in einem Gutachten des Sozialbeirats der Regierung als nicht gegeben in den Raum gestellt. Der Ausschuss geht von geringerer Verzinsung und steigenden Kosten aus:
- Sollte sich die Verzinsung bei drei Prozent einpendeln und die Kosten auf zwanzig Prozent steigen, bleibt dem Riester-Rentner ein Kapitalwert von 12.300 Euro.
- Bei der Annahme des Garantiezinses von 3,25 Prozent und Kosten von zwanzig Prozent, erwartet die Ruheständler eine monatliche Zahlung von 52 Euro.
Weniger Riester-Rente aufgrund von Besteuerung
Für die Rentner ergibt sich im laufenden Jahr erstmals eine Besteuerung der Altersbezüge, bei einer durchschnittlichen Rente von 1.287 Euro sind dann 56 Euro an Steuern fällig. Die zusätzliche Riester-Rente schlägt optimistisch berechnet mit jährlich 732 Euro zu Buche und ergibt eine Steuerschuld von 113 Euro per anno. Die Riestereinkünfte reduzieren sich dadurch auf 52 Euro im Monat.
Auch vor der Besteuerung fällt die Rendite der zusätzlichen Altersversorgung mit zwei Prozent recht bescheiden aus, das gilt zumindest bei zwölf Jahren Laufzeit. Rentner können nur bei Laufzeiten von mehr als zwanzig Jahren Renditen jenseits von drei Prozent erwarten.
Riester-Rente trägt nur wenig zur Erhöhung des Rentenniveaus bei
Von der im Jahr 2002 eingeführten Zusatzrente wurde erwartet, dass sie die Senkung des Rentenniveaus weitgehend kompensieren sollte. Riester ist eine Enttäuschung auf der ganzen Linie, weil eines bereits heute feststeht: Das angestrebte Ziel wird nicht erreicht.