Projektfinanzierung: Gemeinsam erfolgreich
Crowdfunding läuft über das Internet. Dabei wird festgelegt, welche Mindestsumme in welchem Zeitraum nötig ist, damit ein Projekt eine Chance auf Realisierung hat. Gelingt dies nicht, erhält die Crowd ihr Geld zurück. Klappt die Projektfinanzierung, revanchiert sich dessen Initiator mit einer Gegenleistung - von öffentlicher, persönlicher Danksagung über einen exklusiven Blick hinter die Projektkulissen bis zu einem fertigen Produkt oder finanzieller Beteiligung. Bei der Suche nach Geldgebern können Projektplaner inzwischen aus einer Reihe von Internet-Plattformen wählen, die die Abwicklung der Zahlungen übernehmen und Provisionen verlangen, zum Beispiel einen bestimmten Prozentsatz der Einnahmen.
Viermal Crowdfunding - was ist was?
Was macht diese Art der Projektfinanzierung so attraktiv? Unterstützer engagieren sich auch, aber nicht allein aus finanziellem Interesse. Denn oft fällt die Wahl auf Projekte, zu denen ein emotionaler Bezug besteht. Generell kennt Crowdfunding vier Typen. Erstens: Den Investment-Typ, Equity Based Crowdfunding bzw. Crowd Investing. Hier profitieren Unterstützer von einem festen Anteil am zukünftigen Umsatz. Zweitens ist da Lending Based Crowdfunding bzw. Crowd Lending: Der Projektinitator leiht sich Geld, das später verzinst oder unverzinst an die Crowd zurückbezahlt wird. Die dritte Möglichkeit nennt sich Reward Based Crowdfunding bzw. Crowd Supporting. Hier können sich Unterstützer über ein immaterielles Dankeschön, wie die Kopie des Projektergebnisses bzw. ein Exemplar der allerersten Baureihe (Pre-Selling) freuen. Donation Based Crowdfunding bzw. Crowd Donating schließlich basiert auf Spenden ohne finanzielle oder materielle Gegenleistung. Allerdings lassen sich nicht jedes Projekt oder jede Plattform einem dieser Typen eindeutig zuordnen. Das ist gewollt, denn wer sich beteiligt, prägt damit die Weiterentwicklung von Crowdfunding als kreativ-offenem Prozess.
StartUps: Mit Crowdfunding in Serie gehen
Anfang 2013 gründeten vier Studierende des Northern Institute of Technology Management, TU Hamburg-Harburg, ihr Technologie-Unternehmen Bright Up. Ein Jahr nach seiner Gründung möchte Bright Up 500 Unterstützer für die Finanzierung einer App gewinnen. Die Idee: Eine personalisierte Beleuchtungssteuerung, die Lampen zuhause oder im Büro ein- und ausschaltet. Weil ein Seed-Investor bzw. Business Angel Startgeld gab, konnte Bright Up seinen Prototypen bauen, der jetzt in Serie gehen soll. Weshalb Crowdfunding? Traditionelle Unternehmensfinanzierung steigt ungern ein, bevor ein Produkt am Markt erprobt ist. Bestellen 500 Leute das Produkt vor, sieht Bright Up seinen Markttest als bestanden an. 130.000 Euro an Spenden sind das Ziel, Anteile am Unternehmen im Sinne von Crowd Investing sind dagegen aktuell nicht geplant.
Der richtige Zeitpunkt für Crowdfunding?
Das ist individuell sehr verschieden - und hängt nicht zuletzt davon ab, ob sofort Mittel gebraucht werden oder man das Ende einer Crowdfunding-Kampagne abwarten kann. Aber das eigene Produkt - wie die App von Bright Up - sollte schon funktionieren. Außerdem bedeutet Crowdfunding, viel Zeit zu investieren. Gut, wenn es jemanden gibt, der sich ausschließlich der PR widmet. Und noch besser, wenn sich im Netzwerk der Gründer Synergien mit anderen StartUps ergeben, die wechselseitig voneinander profitieren.