Nie zu spät, ein Instrument zu lernen: Musik fördert das Gehirn

Sie machen sich als Eltern Sorgen um die Entwicklung Ihres Nachwuchses und möchten für Ihren Sohn oder Ihre Tochter nur das Beste? Dann lassen Sie Ihr Kind aktiv Musik machen.


Instrument

Ein Instrument spielen, fördert positiv die Gehirnentwicklung und hält die für Ton- und Sprachverarbeitung zuständigen Areale länger formbar. Idealerweise sollte Ihr Nachwuchs bereits in früher Kindheit mit der Musik begonnen haben. Neueste Studien beweisen allerdings, dass musikalisches Engagement auch noch bei ­Jugendlichen Sinn macht. Heranwachsende können ebenso wie Kinder von musikalischen Übungen profitieren. Neben zunehmenden Fingerfertigkeiten stellen sich Verbesserungen bei sprachlichen sowie akustischen Fähigkeiten ein.

Die Resultate sehen Sie oft bei Profimusikern. Die haben nicht nur ein besseres verbales Gedächtnis, mit welchem sie unterschiedliche Silben und Töne exakt unterscheiden, sie genießen beim Musikmachen auch Vorteile, weil sie die Sprache einfach und schnell von Hintergrundgeräuschen trennen können.

Es ist nie zu spät 

Diese Positiveffekte lassen sich auch bei Laien feststellen, die in ihrer Kindheit ein Musikinstrument gespielt haben. In früher Kindheit wird das noch plastische Gehirn durch derartige Erfahrungen bleibend geprägt. Dass die Musik auch bei Jugendlichen gleiche Wirkung ausübt, wurde erst vor Kurzem von Wissenschaftlern der Northwestern University in Evanston (USA) bewiesen. 

An dem vierjährigen Experiment nahmen 40 Schülerinnen im Alter von 14 bis 15 Jahren teil. Zwanzig von ihnen spielten etwa dreimal wöchentlich diverse Instrumente im Schulorchester, während die andere Hälfte an einem paramilitärisch ausgerichteten Pfadfinder-Training teilnahm. Zum besseren Verständnis: Beide Aktivitäten sind ­zeitaufwändig, mühevoll und fördern Engagement sowie Disziplin. Allerdings stärkte ausschließlich die Musik gezielt die auditorischen Fähigkeiten der Teilnehmerinnen. 

Musikmachen erhöht die Sensibilität für Sprache und Ton

Alle Schülerinnen wurden zu Beginn der Studie in Bezug auf verbales Gedächtnis und sprachliche Fähigkeiten getestet. Die Ergebnisse wurden ebenso wie die Gehirnaktivität bei Sprachreizen aufgezeichnet und mit den Werten bei Testende verglichen. Die Ergebnisse zeigen, dass Musik die bei Kindern charakteristische Plastizität des Gehirns auch bei Jugendlichen bewirkt. Wenn Heranwachsende ein Musikinstrument spielen, stellt sich bei ihnen eine ebenso verbesserte Wahrnehmung von Silben und Lauten ein wie bei Kindern.

Eigeninitiative gefragt

Wenn Sie Ihren jugendlichen Nachwuchs also für aktives Musizieren begeistern, geben Sie ihm Fähigkeiten mit auf den Weg, die im Berufsleben äußerst vorteilhaft sein können. Die langfristig erhaltene auditorische Sensibilität vereinfacht die Aneignung neuen Wissens und bringt eventuell bislang verborgene Eigenschaften zutage.

Auf die Schule brauchen Sie leider nicht hoffen, denn hier wird die Musik noch immer nicht als relevant für die Karriere angesehen. In der Praxis fällt daher der Musikunterricht oft Einsparungen zum Opfer.


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