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Nicht gegen den Markt spekulieren: Investieren auf wissenschaftlichen Grundlagen

Anleger investieren häufig aufgrund vermeintlicher Geheimtipps und Ratschläge von Börsengurus. Diese versprechen überdurchschnittliche Rendite-Chancen durch das Spekulieren mit bestimmten Titeln und günstigen Ein- oder Ausstiegszeitpunkten. Nicht selten erleben Investoren dabei bittere Enttäuschungen. Wissenschaftliches Investieren wäre die bessere Strategie gewesen.


Investieren

Seit Jahrzehnten liefert die moderne Finanztheorie das Grundgerüst für Investitionen an den Finanzmärkten. Die Erkenntnisse sind dabei in gewisser Weise ernüchternd.

Eine der Basisaussagen hat der amerikanischen Ökonom und Nobelpreisträger Eugene F. Fama formuliert. Er stellt in seiner berühmten Effizienzmarkt-These fest, dass es bei funktionierenden Märkten auf Dauer nicht möglich ist, den Markt zu schlagen.

In den Markt investieren, nicht spekulieren

Jeder Versuch in diese Richtung muss letztlich scheitern und bewirkt Kosten, denen kein entsprechender Ertrag gegenüber steht. Die überlegene Strategie ist, den Markt zu kaufen und damit der Marktentwicklung zu folgen. Den Markt kaufen heißt, verschiedene Wertpapiere zu mischen, die ein repräsentatives Abbild des Marktes darstellen. Ein solches Portfolio kann sich nie besser als der Markt entwickeln, aber auch nicht schlechter. Indexfonds - auch Exchange Traded Funds oder ETF genannt - setzen diesen Grundgedanken um. Beim Investieren in den Markt spielen Ein- und Ausstiegszeitpunkte nur eine untergeordnete Rolle. Viel wichtiger ist das langfristige Durchhalten. Es geht um nachhaltige Erträge, nicht um Spekulieren. 

Risiken streuen, nicht auf Einzelwerte setzen 

Die Finanztheorie rät auch davon ab, in Einzelwerte zu investieren. Die Mischung ist immer besser. Dies hat bereits der amerikanische Ökonom Harry Markowitz in seiner Portfolio-Theorie nachgewiesen. Er konnte zeigen, dass Risikodiversifikation ein grundsätzlicher Vorteil ist: entweder lässt sich dadurch bei gleichbleibendem Ertrag das Risiko reduzieren oder bei gleichbleibendem Risiko der Ertrag erhöhen. In beiden Fällen stellt sich der Investor besser. Die Portfolio-Theorie bildete in der Folge den Ausgangspunkt für ein heute allgemein akzeptiertes Bewertungsmodell für Finanztitel, das sogenannte Capital-Asset-Pricing-Model (CAPM).

Der Aktienwert wird dabei durch die Abhängigkeit vom Marktrisiko - den sogenannten Beta-Faktor - und die Marktrendite bestimmt. Der Markt entlohnt dabei nur das Risiko, das nicht durch Streuung wegdiversifiziert werden kann. Auch nach dem CAPM ist es zielführend, in den Markt zu investieren und nicht auf Einzeltitel zu spekulieren. 

Value Investing und Small Cap-Strategien sinnvoll

Das CAPM wurde später im Rahmen des sogenannten Drei-Faktoren-Modells noch verfeinert. Danach spielt beim Aktienwert nicht nur das Verhältnis zur Marktrendite, sondern auch das Ausmaß der Marktkapitalisierung und das Kurs-Buchwert-Verhältnis eine Rolle. Small und Mid Caps sowie unterbewertete Titel bieten die Chance für marktkonforme höhere Renditen, aber auch ein höheres Risiko. Gezielte Investments in solche Aktien können sich lohnen.


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