Die Bundesregierung hat erkannt, dass es in Deutschland zu viele gering qualifizierte Menschen gibt, und tritt der Herausforderung mit finanziellen Mitteln sowie individuellen Berufsberatungen entgegen. Zudem müssen an den Schulen baldmöglichst zielgerichtete Reformen umgesetzt werden. Lehrer sollen dementsprechend weniger Stunden pro Woche unterrichten und die gewonnene Zeit zur Weiterbildung nutzen. Eine deutsche Lehrkraft unterrichtet pro Jahr mehr als 700 Stunden (Sekundarbereich II), ein japanischer Kollege kommt nur auf gut 500 Unterrichtsstunden. Wenn die Zeit in spezifische Bildung fließt, profitieren davon letztendlich die Schüler.
Gehalt mehr mit Leistung verknüpfen
Die OECD-Studie weißt darauf hin, dass Lehrer in Deutschland vor allem mit zunehmendem Alter höhere Gehälter bekommen. Die Organisation empfiehlt daher, die Entlohnung auf die individuelle Leistung auszurichten. Beklagt wird in diesem Zusammenhang, dass deutsche Lehrkräfte weder nach Qualifikation noch nach dem tatsächlich Geleisteten bezahlt würden.
Allerdings stellt die Organisation for Economic Co-operation and Development OECD die an die Lehrerschaft gezahlten Löhne als durchaus wettbewerbsfähig heraus. Dies gelte insbesondere für die Sekundarstufe. Hier würden erfahrene Lehrkräfte sogar etwas besser als in anderen Berufen Tätige mit identischer Berufsausbildung bezahlt.
Jeder zweite Lehrer ist über 50 Jahre alt
Nach Ansicht der OECD ist die deutsche Lehrerschaft zwar von Erfahrung geprägt, aber sie ist die Zweitälteste in Europa. Vor allem an den deutschen Sekundarschulen I und an den Grundschulen sind 50 Prozent der Lehrkräfte über 50 Jahre alt. Allerdings können diese auf fundierte Kenntnisse sowie Erfahrungen aufbauen und gestalten den Übergang von der Schule in den Beruf perfekter als Lehrkräfte in anderen Industrienationen.
Obwohl deutsche Lehrer nicht dem Leistungsprinzip unterworfen und zudem älter als von der Organisation vorgestellt sind, tragen sie erheblich zur niedrigen Arbeitslosenquote bei. Diese liegt in Deutschland unter Menschen mit abgeschlossener Berufsausbildung bei 4.2 Prozent. Der OECD Durchschnitt beträgt hingegen 7.7 Prozent.