Jahresausblick 2016 für wertkonservative Anleger

Wer zum 01. Januar 2015 im globalen Aktienmarkt investiert war, hat per 08. Dezember 2015, sofern keine laufenden Portfolio-Änderungen während des Jahres stattgefunden haben, wie folgt abgeschnitten: +4,6 % mit einem Indexfonds-Drittelmix aus globalen, europäischen und Schwellenländer-Titeln.


Jahresausblick

Damit hätten wir ein etwas unterdurchschnittliches Aktienjahr, denn historisch müssten ca. 8 % p.a. erzielt werden, was aber selten so genau der Fall ist, weil entweder nach oben oder unten abgewichen wird. Dass Aktienmärkte schwanken, gehört eben zu ihrem Charakter – und wird mit überdurchschnittlicher Rendite belohnt. Über die letzten fünf Jahre seit Dezember 2010 lag der Wertzuwachs auf globaler Basis bei 75,5 % oder 11,9 % pro Jahr.

Tages- und Festgelder haben in 2015 ca. 0,5-1,5% erbracht, also in etwa die Inflationsrate ausgeglichen. Deutsche Immobilien haben primär in Metropolen Wertsteigerungen erfahren, je nach Lage meist zwischen ca. 2% bis 6% und befinden sich bereits in teurem Terrain. Offene Immobilienfonds lagen bei ca. 2,8%. Eine eigengenutzte Immobilie zählt weniger zu den Anlagegütern, sondern eher zu den zu konsumtiven Aufwendungen und ist damit primär eine Lebensstil-Entscheidung.

Helfen prominente Anlageexperten?

Was prominente Anlageprofis wie M. Otte, J. Ehrhard, T. Albrecht und B. Flossbach dem Anleger für 2016 empfehlen, ist recht einfach: Sie präferieren als primären Renditetreiber weiterhin Aktien, da diese Anlageklasse in Relation zu guten Immobilienlagen noch relativ günstig bewertet ist, nämlich in etwa dem historischen Durchschnitt entsprechend. Die Geldmengenpolitik der Notenbanken sollte kaum neue Impulse setzen. Das Wachstum bleibt global auf moderaten Pfaden.

Staatsanleihen werden für kritisch gehalten, da die Kursverlustrisiken bereits durch leichte Zinsanstiege bei derart niedrigem Zinsniveau erheblich sind. Tagesgeld/Festgeld sollten zur Liquiditätsvorhaltung die besseren Dienste erweisen bei geringerem Risiko.

Banken und Manager aktiv gemanagter Fonds müssen selbstverständlich auch ihre eigenen Fonds loben, das geht nicht anders. Es bleibt aber unverändert so, dass die typische Performance eines Aktienfonds-Depots mit verschiedenen Fonds-Topsellern meist ca. 3-4% p.a. niedriger liegt als jene eines „rational“ gestalteten Depots mit „passiven“ und extrem kostengünstigen Fonds wie Indexfonds/ETFs oder Dimensional Fonds. Dieser Unterschied ist massiv.

Marktrenditen sichern reicht zum Wohlstand

Fondsmanager schaffen es bereits auf Jahressicht nur in gut einem Drittel der Fälle, ihren Vergleichsindex zu schlagen; auf Sicht von zehn Jahren gelingt dies weniger als fünf Prozent – schlicht wegen der zu hohen Kosten. Anlagekosten spielen zweifellos eine ganz entscheidende Rolle – denn die Marktrenditen können nur einmal verteilt werden. Diese sollten ganz überwiegend beim Anleger landen, und nicht „zur Bank“ wandern.

Erfolgreiche Spekulation mit einer erzielten Überrendite nach Kosten gelingt nur selten. Das Einzige, was sicher bekannt ist, sind die Renditen der Gesamtmärkte von langfristig ca. 8 % pro Jahr. Diese auch zu erzielen gelingt bei systematischem, kostengünstigen  Investment auch mit höchster Sicherheit. In den letzten zwanzig Jahren, seit dem Jahr 1995, ergaben sich für Deutschland +8,5% p.a., und +10,3% p.a. für die USA. Davon abzuziehen wären noch die Anlagekosten, die eben möglichst niedrig sein sollten. Heute kann man ETFs/Dimensional Fonds erwerben für nur 0,3-0,5% Kosten p.a., so dass die o.g. Gesamtmarktrenditen nur noch unwesentlich geschmälert werden.

Marktausblick ersetzen durch systematisches Langfrist-Investment

Man darf daher sagen, dass ein jährlicher „Marktausblick“ tatsächlich ziemlich überflüssig ist! Wer mit rationalem Ansatz global investiert im Aktienmarkt, wird langfristig die typischerweise erzielten Renditen auch zukünftig wieder erzielen – daran kann kein Zweifel bestehen. 

 


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