Die Investition in Gold ist oft von Illusionen begleitet
Das Edelmetall hat sich über die Jahrhunderte den Ruf der Unvergänglichkeit erworben, darüber hinaus gilt es als Krisenmetall, welches in Zeiten nicht funktionierender Märkte die benötigte Liquidität generieren soll. Wegen dieser Mythen verzeihen die Anleger dem Gold auch den jüngsten Wertverlust, obwohl er richtig teuer war. Zu Beginn des letzten Jahres bewegte sich der Kurs noch in unmittelbarer Nähe zur 1800-Dollar-Marke, die Mediengurus sprachen bereits von 2000 Dollar für eine Feinunze.
Die Propheten wurden in den folgenden Monaten herb enttäuscht, denn Gold rutschte zeitweise sogar unter 1200 Dollar und hat sich seitdem nicht mehr erholt. Jede andere Geldanlage wäre von betroffenen Anlegern nach so einem dramatischen Wertverlust abgestoßen worden, bei Gold erhoffen sich die geschädigten Investoren allerdings, dass der Kurs wieder steigt, und kaufen nach.
Die Wertfindung bei Gold
Während bei Aktien zumindest die Fachleute zuverlässig den Wert ermitteln können, gelingt dies bei Gold niemandem. Das Edelmetall ist nicht im Überfluss vorhanden, ob sich allein deswegen ein Preis von 100 oder 2000 Dollar pro Feinunze rechtfertigt, kann nur jeder Privatanleger für sich entscheiden. Gold ist seitens des Preises ein Spielball der großen Investoren, und daher eine Gefahr für viele unbedarfte Kleinanleger.
Einige international bekannte Großbanken haben beispielsweise angekündigt, den Wert des Edelmetalles noch weiter in die Tiefe zu treiben. Daher wäre es nicht verwunderlich, wenn Gold im kommenden Jahr unterhalb von 1000 Dollar je Feinunze notiert.
Auch langfristig enttäuschend
Gold ist bei Weitem nicht so lukrativ wie es die Werbung der Goldbranche behauptet, auch langfristig nicht:
- Wer 1968 in Gold investierte und es bis 2004 behielt, erfuhr zwar einen Wertzuwachs von 300 Prozent, allerdings ließ die Geldentwertung davon nichts übrig.
- 1983 kostete eine Feinunze etwa 420 Dollar, 2005 lag der Wert bei 440 Dollar. Angesichts der damaligen Inflation hätte das Investment sogar erhebliche Verluste eingefahren.
Des Weiteren ist das Edelmetall eine richtig ins Geld gehende Anlage, angefangen bei den enormen Aufschlägen beim Erwerb bis hin zu der kostspieligen und auch nicht immer sicheren Verwahrung. Das Edelmetall gilt zwar weiterhin als Inflationsschutz in Krisenzeiten, doch wird der Markt von wenigen großen Investoren (Hedgefonds, Staatsbanken etc.) beherrscht, deren Spekulationsverhalten niemand vorhersagen kann.
Langer Zeitraum
Kleinanleger können nur über sehr lange Zeiträume von Goldinvestments und auch nur mit einem kleineren und keinesfalls fremdfinanzierten Anteil ihres Vermögens profitieren und wem diese Zeit fehlt, der ist mit Aktien, Indexfonds und ETFs ohnehin wesentlich besser bedient. Großanleger dürfen Gold durchaus zu einem Anteil von max. 5% ihres Vermögens einen Inflations- und Sachwerteschutz in ihr Portfolio zur besseren Diversifizierung einbauen. Dann sollte der eigene jederzeitige Zugriff allerdings jederzeit gesichert sein.
Allen Anlegern kann in diesem Zusammenhang nur eindringlich dazu geraten werden, einen qualifizierten und fairen Honorarberater ihres Vertrauens zu befragen, der neutrale und nicht von irgendwelchen Verkaufsinteressen gesteuerte Empfehlungen auch zu Edelmetallen ausspricht.