Der falsche Ansatz
Das Buch von Gerd Kommer weist auf einen wichtigen Fehler hin, der von vielen Anlegern bei ihren Investments begangen wird: Sie versuchen, besser als die Märkte zu sein. Kommer belegt dabei, dass dieses Unterfangen zu 90 Prozent in Fehlschlägen endet. Die verbleibenden zehn Prozent investieren mithilfe des Zufalls und sind vorübergehend von Erfolg begleitet. Gerd Kommer bezeichnet dieses Verhalten schlicht und einfach als die falsche Vorgehensweise, Märkte sollten nicht geschlagen, sondern nachgebildet werden.
Richtig investieren will erlernt sein
Anleger sollten nach der Empfehlung von Gerd Kommer ihre Portfolios in risikoarme und risikoreichere Segmente aufteilen. Wichtig ist dabei, dass die individuelle Risikowahrnehmung und der Anlagehorizont in die Portfoliogestaltung einfließen. Kommer empfiehlt dazu die passive Anlagestrategie in Verbindung mit langjährigem Anlagehorizont. Die auf Kaufen und Halten basierende Strategie erfordert regelmäßiges Rebalancing, weil es im Verlauf der Zeit immer wieder zu Verschiebungen kommt.
Das Weltportfolio bildet laut Gerd Kommer den mit Risiko behafteten Teil des Anlegerdepots. Breite Diversifikation ist hier Grundvoraussetzung für die Überschaubarkeit der Gefahr beim Investieren. Die Investitionen in möglichst viele Anlageklassen werden durch börsengehandelte Indexfonds realisiert, wobei Small Caps, Value-Aktien und Papiere der Schwellenländer stärkere Gewichtung erfahren. Kommer zieht bei seinem Ansatz ETFs auf den Rohstofffuture-Index den Direktinvestments in Commodities vor.
So sollten Anleger idealerweise investieren
- Zur Gestaltung des risikoarmen Portfolio-Anteils (dreißig Prozent) kommen ausschließlich deutsche Staatsanleihen mit kurzer Laufzeit zur Verwendung.
- Die restlichen 70 Prozent des Depots werden vom risikoreicheren Weltportfolio gebildet.
- Darin befinden sich zu 55 Prozent Aktien aus den westlichen Industrienationen.
- Schwellenländer sind mit 25 Prozent Wertpapieranteil vertreten.
- Internationale Immobilienaktien nehmen zehn Prozent des Portfolios ein.
- Rohstoffinvestments sind ebenso auf zehn Prozent limitiert.
Das so konzipierte Portfolio ist breit aufgestellt und erfordert seitens des Inhabers nur wenig Kontrolle. Im Gegenteil sollte laut Gerd Kommer, nachdem das eigentliche Investieren abgeschlossen ist, nur wenig in den weiteren Verlauf eingegriffen werden.
Anleger müssen lediglich die Gewichtung überwachen und nach vorher aufgestellten Regeln in regelmäßigen Abständen vornehmen. Sie können sich dabei für zeitliche Intervalle entscheiden oder warten, bis die Verschiebungen bestimmte prozentuale Werte erreichen.
Zu viel Engagement nach dem Investieren ist nach Ansicht von Gerd Kommer schädlich für die Performance und kann zu unbefriedigenden Ergebnissen führen.