Investoren, die ihre Anlageentscheidung fundiert treffen wollen, sollten die wichtigsten Merkmale von Investmentfonds kennen oder sich bei ihrer Anlageentscheidung von einem unabhängigen Finanzfachmann beraten lassen. Durch die Zuordnung der einzelnen Fonds zu Fondskategorien und Fondsgattungen fällt es leichter, Chancen und Risiken abzuschätzen. Doch wo verläuft die Trennlinie zwischen Fondsgattungen und Fondskategorien?
Ein Blick in das Lexikon
Umgangssprachlich werden die Begriffe Kategorie und Gattung häufig nicht scharf getrennt. Doch für beide Begriffe gibt es eine Definition.
Als Gattung wird die Gesamtheit von Individuen oder Dingen bezeichnet, die in wesentlichen Eigenschaften übereinstimmen. Entsprechend auch bei Investmentfonds.
Die Kategorie hingegen ist eher ein philosophischer Begriff. Durch die Bildung von Kategorien wird es möglich, Elemente nach bestimmten Merkmalen zu ordnen.
Anwendung der Begriffe in der Finanzwirtschaft
Täglich werden auf der ganzen Welt neue Fonds aufgelegt. Um in dem vielfältigen Angebot nicht die Übersicht zu verlieren, nutzen Finanzfachleute sowohl den Begriff der Fondsgattung als auch den Begriff der Fondskategorie.
Bei der Einteilung in Fondsgattungen ist das bevorzugte Anlageobjekt entscheidend
Daraus ergeben sich folgende Fondsgattungen:
- Aktienfonds (mindestens 51 % Aktienanteil)
- Rentenfonds (Pfandbriefe, Anleihen und andere festverzinsliche Wertpapiere)
- Geldmarktfonds (Termingelder, Schuldscheine und Anleihen mit kurzer Restlaufzeit)
- Multi-Asset-Fonds (Mischfonds, bei denen das Management hinsichtlich des Anlageobjektes weitgehend frei entscheiden kann)
Die einzelnen Fondsgattungen unterscheiden sich nicht nur durch das Anlageobjekt, sondern auch durch den Zeithorizont der Anlage. Während Geldmarktfonds für kurzfristige Investments geeignet sind, sollte der Anleger, der in Aktien- oder Rentenfonds investiert, bei seiner Kapitalanlage mittel- bis langfristig orientiert sein. Hinsichtlich des Chancen-Risiko-Verhältnisses unterscheiden sich die Fondsgattungen ebenfalls. Aktienfonds bieten die Chancen auf höhere Renditen bei erhöhtem Risiko. Bei den meisten Geldmarktfonds ist das Risiko wegen des relativ kurzen Anlagezeitraums hingegen etwas geringer.
Welche Fondskategorien gibt es?
Wichtige Fondskategorien sind:
- Vermögensverwaltungsfonds
- Absolute/Total Return Fonds
- Private-Equity-Fonds
- Hedge-Fonds
Sogenannte Vermögensverwaltungsfonds investieren das eingesammelte Kapital der Anleger in ganz unterschiedliche Vermögenswerte.
Bei der Anlageentscheidung hat das Fondsmanagement weitgehende Freiheiten. Als Privat Equity wird die Investition in wachstumsstarke Unternehmen mit Eigenkapitalbedarf bezeichnet.
Entwickelt sich das Unternehmen erfolgreich, haben die Investoren Anspruch auf eine Gewinnbeteiligung. Fonds mit Absolut- oder Total-Return-Ansatz haben das Ziel, auch bei ungünstiger Wirtschaftslage Gewinne zu erwirtschaften.
Hedge-Fonds, die Leerverkäufe tätigen dürfen, sind wegen des hohen Verlustrisikos professionellen Investoren vorbehalten.