Indexfonds empfehlen sich mit einem im Vergleich zu gemanagten Investmentfonds herausragenden Kosten-Performance-Verhältnis ebenso als Instrument zur privaten Altersvorsorge wie Rentenversicherungen, die als Netto-Policen ohne die sonst hohen Vermittlungskosten kalkuliert werden. Logisch wäre jetzt die Kombination aus beiden Finanzprodukten, die auch sukzessive den Markt erobern. Aber nicht in jedem Fall erweist sich dies als Vorteil.
Indexfonds als passiv gemanagte und lukrative Alternative
Unter Indexfonds oder ETFs sind Nachbildungen verschiedener Indizes zu verstehen: So werden beispielsweise die 30 DAX-Unternehmen authentisch kombiniert oder die mehr als 1.600 Aktien des MSCI World - ein aktives und kostenintensives Fondsmanagement ist demnach nicht erforderlich. Es geht vom Grundsatz her darum, sich sowohl in Bezug auf das Timing als auch die Wichtung akribisch an das Vorbild zu halten, um auch dessen Performance nachzuvollziehen. Die Indizes werden nämlich nur von einem sehr kleinen Teil der aktiv gemanagten Fonds überhaupt erreicht oder gar übertroffen. Ein weiterer wichtiger Vorteil, der sich insbesondere bei lang laufenden Investments auswirkt, liegt darüber hinaus in den niedrigen Kosten.
Rentenversicherung um hohe Kosten bereinigen - Netto-Policen
Die privaten Rentenversicherungen gehören zu den Versicherungsprodukten, die den Vermittlern hohe Abschluss- und Folgeprovisionen einspielen. Da die private Rentenversicherung von steuerlichen Vorteilen profitiert, sobald sie mindestens zwölf Jahre läuft und nicht vor dem 62. Lebensjahr zur Auszahlung kommt, hat sich dieses Modell überhaupt gehalten - zumal sich eine lebenslange Rente vereinbaren und das finanzielle Risiko in puncto Langlebigkeit somit ausschließen lässt.
Es gibt aber auch einige Anbieter, die sogenannte Netto-Policen anbieten: Als Ausgleich für die Dienstleistung der Beratung und Vermittlung eines solchen Vertrages fällt in der Regel ein günstigeres Honorar an, das der Versicherte einmalig direkt an den Vermittler zu bezahlen hat.
Kombination ETF und Netto-Police - nicht immer optimal
Beide Komponenten können ein sehr interessantes Produkt ergeben, indem die Netto-Beiträge einerseits in ETFs und andererseits in Tages- oder Festgelder angelegt werden. Ausschlaggebend ist jedoch die mögliche Laufzeit: Auch die Netto-Rentenversicherung verursacht höhere Kosten als ein reiner ETF-Sparplan, profitiert aber von der Steuerfreiheit während der Laufzeit. Die Besteuerung wird nämlich auf die Rentenphase verschoben. Durch geschickte Gestaltung sind Steuerersparnis, Reduktion der Beiträge zur freiwillen Krankenversicherung sowie weitere Vorteile möglich.
Selbst inklusive der Honorare, die für eine Vermittlung einer Netto-Police anfallen, können diese Rentenversicherungen mit einem ETF-Sparplan mithalten, sollten sie länger als 20 Jahre laufen. Selbst bei zehn Jahren Vertragsdauer ist der Unterschied relativ gering, sodass die Vor- und Nachteile beider Varianten detailliert abgewogen werden sollten.
Netto-Policen eignen sich nicht nur für Sparpläne sondern auch zur Anlage grösserer Einmalbeträge z.B. aus fälligen Lebensversicherungen, Abfindungen, Erbschaft sowie Immobilenverkauf.