Bei den Renditen sieht Fama grundsätzliche Einigkeit zwischen ihm und Thaler und Shiller bezogen auf die Fakten, allerdings gäbe es Abweichungen hinsichtlich der erwarteten Gewinne.
Unterschiede gäbe es bei der Frage, ob dies rational oder irrational sei. Fama sagte, sowohl Shillers als auch sein Arbeit seien im Hinblick auf das Verhalten von Renditen sehr aufschlussreich gewesen. Die Interpretation dieser Arbeit sei offen für begründete Gegenargumente.
Auch liegt kein überzeugender Nachweis vor, dass diese Renditemuster erfolgreich und dauerhaft zeitlich optimal abgeschätzt werden können. Die umfassende Forschungsarbeit von Dimensional hat eine Reihe von Timing-Modellen getestet und keinen Nachweis für abnormale Renditen entdeckt.1
Was verstehet man eigentlich unter „Market Timing“?
Schwankungen an den Aktienmärkten sind die Regel und führen immer wieder dazu, dass Anleger auch darüber nachdenken den richtigen Zeitpunkt für den Einstieg zu finden. So könnte man Anteile verkaufen, wenn die Kurse fallen, um zu einem günstigeren Zeitpunkt wieder einzusteigen.
"Billig kaufen und teuer verkaufen" ist jedoch leicht gesagt, in der Praxis aber ist es fast unmöglich, den idealen Zeitpunkt dafür abzupassen. Denn wann ist der richtige Zeitpunkt?
Zu Thema "Market Timing" gibt es eine Reihe von Untersuchungen mit dem überwiegenden Ergebnis, dass es nicht zu nennenswert besseren Ergebnissen bzw. sogar zu schlechteren Ergebnissen führt.
Das ist darauf zurückzuführen, dass die langfristige Rendite am Aktienmarkt auf relativ wenig Handelstage zurückzuführen ist. Verpasst man einige der entscheidenden Handelstage an der Börse, so kann die langfristige Rendite dadurch nachhaltig gemindert werden.
Am Beispiel des S&P 500 für die Jahre 1988 – 2008 z.B. kommt man zu folgenden Ergebnissen:
Wer die zehn besten Tage verpasst hat, reduzierte dadurch seine jährliche Wertentwicklung um mehr als die Hälfte.
War man an den besten 50 Tagen nicht investiert, hat man an allen Märkten bereits Verluste erlitten, obwohl die Märkte im untersuchten Zeitraum deutlich gestiegen sind.
Die These über effiziente Märkte ist nicht vollkommen.
Selbst der Urheber der These räumt dies ein. Und während die größten Widersacher der These noch weitergehen, sagen sie dennoch, es sei recht schwierig, den Markt zu schlagen, ohne mehr Risiken aufzunehmen, als das Marktrisiko. Und alle stimmen darin überein, dass es äußerst schwierig ist, diese Prämien mit einer gewissen Beständigkeit zeitlich zu timen.
Unsicherheit wird es immer geben. Der Markt kann dafür nicht in Rechenschaft gezogen werden. Er kann nur wissen, was erkennbar ist. Wenn im Umfeld ein großes Maß an Unsicherheit vorherrscht, werden die Märkte volatiler sein. Und dies ist der Grund, weshalb wir breit gestreute Anlagestrategien brauchen.
Für die meisten Nicht-Akademiker liegt die aus dieser faszinierenden Debatte gewonnene Erkenntnis darin, dass weiterhin davon auszugehen ist, dass die Preise diejenigen Informationen angemessen widerspiegeln, welche dem Markt zum jeweiligen Zeitpunkt vorliegen.
Ihre nächste Entscheidung betrifft die Frage, wie viel Risiko sie aufnehmen möchten. Ferner müssen sie sicherstellen, dass sie vermeidbare Risiken durch breit gestreute Anlagestrategien umgehen – etwa zu wenig Wertpapiere halten, auf Länder oder Branchen wetten und Marktprognosen folgen.
Investieren beruht auf Wissen und Fakten und konzentriert sich auf die folgenden wesentlichen Erfolgsfaktoren:
- Märkte funktionieren
- Mehr als 90% des Anlageerfolgs basiert auf der strategischen Asset Allokation
- Glaube nicht, besser als der Markt sein zu können
- Ertrag und Risiko sind untrennbar miteinander verbunden
- Denke in Asset Klassen
- Denke langfristig
- Sei diszipliniert in der Umsetzung
- Achte auf die Kosten
Als Vehikel für diese Art des Investierens sollten passive Investmentfonds bevorzugt werden, insbesondere die Assetklassenfonds von Dimensional bieten hier hervorragende Möglichkeiten. Für die Anwendung und Umsetzung dieser Investmentstrategie wird Ihnen ein Berater auf Honorarbasis von großem Nutzen sein.
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1 „The Predictability of Higher Expected Returns“, Gerard O’Reilly, Dimensional, November 2013
In diesem Artikel beziehe ich mich maßgeblich auf einen Beitrag von Jim Parker (Vice President von Dimensional in Australien), den er im Dezember 2013 in „Outside the Flags“ veröffentlichte.