Dividendentitel sind out

Rückkäufer proben die Revolution gegen den seit Jahrzehnten bewährten Adel regelmäßiger Dividenden-Ausschütter. "Der König ist tot, es lebe der König!" lautet die internationale Trendwende bei Aktien.


Rückkauf eigener Aktien

Rückkäufer eigener Aktien

Seit nahezu einem Vierteljahrhundert galten sie als verlässliche Größe für satte Gewinne und regelmäßige Einnahmen durch den warmen Regen zuverlässig sicherer Ausschüttungen. Jetzt steht den sogenannten Big 50 unter den Aristokraten der Dividendentitel (Value) eine Palastrevolution in Form einer Trendwende ins Haus. Wie Investment-Experten beobachten konnten, ist die Trendwende unter Anlegern weg von Dividendentiteln hin zu solchen Unternehmen, die ihre eigenen Einzelaktien zurückkaufen, nicht aufzuhalten. 

Rückkauf-Aktien auch in Europa

Zu den Klassikern unter den Dividendentiteln, die seit Jahren regelmäßig ordentlich ausschütteten, gehören der Burger-Brater McDonald' s und der Konsumgüter-Konzern Procter & Gamble. Papiere dieser als verlässlich geltenden Donosaurier zu kaufen, galt als sichere und vor allem regelmäßig und stetig mit steigender Tendenz fließende Option. Zum neuen Jung-Adel der Rückkäufer zählen neben Amerikanern wie Yahoo, American Express und Goldmann Sachs auch japanische und europäische Unternehmen wie Philips aus den Niederlanden und British Sky Broadcasting.

Zinswende in den USA 

Dividendenausschüttung ist immer dann attraktiv, wenn Anleihen es nicht sind und die Zinskupons wenig einbringen. Nach der sogenannten Zinswende am US-amerikanischen Finanzmarkt und dem damit verbundenen Ende der billigen Gelder waren Staatsanleihen plötzlich wieder attraktiver und der schnelle Dollar durch Dividendentitel unattraktiver geworden. In diesem Fahrwasser schwammen auch diejenigen börsennotierten Unternehmen in der Gunst der Anleger nach oben, die ihre Papiere zurückkauften und somit verknappten statt Dividenden auszuschütten. Die Börse hofft auf eine Wertsteigerung der erwobenen Aktien durch Thesaurisierung, Rückführung und Halten des Aktienkapitals ins Unternehmen. 

Kapital muss im Unternehmen bleiben

Investment-Experten raten Anlegern allerdings, sich die Unternehmen, die durch Aktienverknappung infolge Rückkauf in der Gunst der Börse steigen, genau unter die Lupe zu nehmen. Von einer echten Wertsteigerung ist nur auszugehen, wenn das zurückgeflossene Kapital auch wirklich im Unternehmen verbleibt und nicht für andere Zwecke, etwa Firmenaufkäufe und sonstige Aquise sowie Bonus-Zahlungen an Mitarbeiter, verwendet wird. Das Spekulieren mit solchen Aktien erfordert somit einen langen Atem, ausführliche Marktbeobachtung und das richtige Timing. 

Verknappte Aktien um 25 Prozent gestiegen

In Deutschland hatten Dividendentitel wegen der relativ stabilen Staatsanleihen sowieso nie den hohen Stellenwert wie bei den risikofreudigeren US-Anlegern. Hier rannte der neue Mega-Trend auf Rückkäufer bei den Anlegern offene Türen ein. Aktuell haben die neuen verknappten Trend-Aktien am internationalen Börsenmarkt um satte 25 Prozent zugelegt. Bei den klassischen Dividendenpapieren waren es lediglich 12 Prozent.


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