Der deutsche Markt wird seit einem Jahr nur noch von drei Mobilfunkanbietern dominiert, denn Telefonica (O2) hat E-Plus geschluckt. Bislang ist das Telefonieren aufgrund dessen nicht billiger geworden; ob Sie als Verbraucher davon zukünftig profitieren, ist derzeit nicht abzusehen.
Nach wie vor hat Qualität ihren Preis und sichert Telekom die Marktführung. Der Mitbewerber Vodafone muss sein Netz um 24.000 Funkstationen aufrüsten und ist auf steigende Gewinne angewiesen. Wir suchen im weiteren Verlauf nach Kriterien, die Ihre Telefonkosten zukünftig verbilligen könnten.
Prognosen zur Preisentwicklung
Die Monopolkommission sieht in der Fusion von O2 mit E-Plus Wettbewerbseinschränkungen, die sich natürlich auch auf die zukünftige Preisgestaltung auswirken. Telefonieren wird zwar kontinuierlich billiger, jedoch halten sich die Preisminderungen, wie mit 2.4 Prozent im November ersichtlich, auf moderatem Niveau.
Spürbare Nachlässe sind im kommenden Jahr von der Absenkung der europäischen Roaminggebühren zu erwarten, einen weiteren Schub dürfte deren Abschaffung 2017 bringen. Die Monopolkommission weist jedoch auf die Möglichkeit der führenden Anbieter hin, dass diese die niedrigeren Preise zu Tariferhöhungen nutzen könnten.
Auf weniger prominente Anbieter setzen
Ungeachtet der Entwicklung im Spitzenfeld halten stark vertretene Provider im Mittelfeld den Wettbewerb aufrecht und sorgen dafür, dass mobiles Telefonieren weiterhin preiswert bleibt. Günstige Tarife kommen beispielsweise von Anbietern, die über gemietete Netze neue Kunden gewinnen möchten. Der Markt ist also in Funktion und hat im Vergleich mit europäischen Mitbewerbern noch einigen Spielraum nach unten. Vor allem bei den zur Verfügung gestellten Datenvolumen könnten deutsche Provider noch einiges von ihren französischen Kollegen lernen. Die Anbieter kommen dem nur zögernd nach, denn für sie sind vor Monatsende aufgebrauchte Volumen immer noch ein lukratives Geschäft.
Telefonieren wird vor allem komfortabler
Alle Anbieter arbeiten derzeit an schnelleren Netzen, doch die im April teuer ersteigerten neuen Mobilfunkfrequenzen stehen erst 2017 zur Nutzung bereit. Auch im Festnetz steht Qualität im Vordergrund, jedoch sorgt die Telekom mit der neuen Vectoring-Technik für Ärger bei Mitbewerbern und Verbraucherschützern.
Komfortables Telefonieren hat nach wie vor seinen Preis, obgleich funktionierender Wettbewerb schrittweise für günstigere Tarife sorgt. Der bedeutendste Trend zu niedrigeren Preisen kommt jedoch aus der Europäischen Gemeinschaft, welche die Roaminggebühren in zwei Etappen Geschichte werden lässt.