Bei einer Gesamtsumme von 110 Milliarden Euro entfallen statistisch gesehen 1.300 Euro auf jeden Deutschen, welche meist an sehr unsicheren Orten deponiert sind. Die Ursachen sind verschiedenster Natur und umfassen die Angst vor einer Bargeldabschaffung ebenso wie die Abneigung gegen elektronische Bezahlsysteme. Für viele ist Bargeld einfach gelebte Freiheit. Und weil es auf der Bank ohnehin kaum noch nennenswerte Zinsen gibt, werden die Scheine jederzeit greifbar zu Hause aufbewahrt. Die Vorstellung der ständigen Kontrolle lässt etwa 25 Prozent der Bundesbürger viel Kreativität bei der Suche nach geeigneten Verstecken aufwenden, oft ist die Anstrengung jedoch umsonst.
Für Einbrecher gibt es keine originellen Verstecke
Aus Sicht der Kriminalpolizei tendieren die Verbraucher regelmäßig dazu, ihre Barschaft an den unsichersten Orten der Wohnung aufzubewahren. Ein Einbrecher, der sich halbwegs in die Situation des Bewohners der Wohnung versetzen kann, benötigt nur wenig Zeit zum Finden aller vermeintlich sicher verborgenen Scheine.
Letztendlich neigen die Deutschen immer wieder zu den gleichen Plätzen, wie beispielsweise dem Küchenschrank oder dem Bücherregal im Wohnzimmer. Obgleich jeder Kriminelle zuerst unter dem Kopfkissen nach Wertsachen sucht, lagern die meisten Privatleute ihr Geld genau dort oder unter der Matratze. 2015 wurden 167.000 Wohnungseinbrüche registriert und die Polizei konnte lediglich bei 15 Prozent der Fälle die Täter ermitteln. Allerdings waren die erbeuteten Summen meist bereits ausgegeben oder anderweitig verschwunden.
Die beliebtesten Bargeldverstecke der Deutschen
Die Kriminalpolizei hat auf eigener Erfahrung basierend eine Liste mit häufig verwendeten, jedoch völlig unsicheren Geldverstecken erstellt:
- Behälter für Kaffee oder Gebäck sind demnach die am meisten gewählten Verstecke.
- Es folgen Bücher, abgeschlossene Schubladen, Kopfkissen und Matratzen.
- Die Rückseiten von Bilderrahmen müssen ebenso oft als Verstecke herhalten wie Kleiderschränke, Vasen oder Blumentöpfe.
- Nicht wenige Menschen deponieren ihr Bargeld im Gefrierschrank oder Backofen, einige kleben die Geldscheine sogar aufwendig unter den Wohnzimmerteppich.
- Andere schweißen ihre Geldsummen wasserdicht ein und versenken sie in WC-Spülkästen, sogar der Kamin muss manchmal als Versteck herhalten.
Das Problem mit den hier aufgelisteten Geldverstecken: Die meisten Einbrecher kennen sie bereits und suchen genau dort zuerst.
Sicherheit ist nicht umsonst
Wenn Sie Ihr Geld auch zu Hause aufbewahren möchten, sollten Sie von den oben erwähnten Verstecken Abstand nehmen. Zeitgemäße Sicherheit offerieren nur zertifizierte Wertschutzschränke. Die sichersten wiegen jedoch an die 200 Kilo und kosten oft einen fünfstelligen Eurobetrag. Aber auch kleinere Wertschränke, fest verbunden mit Wand oder Boden, helfen weiter. Ein erster und wichtiger Schritt sind allerdings mechanische Sicherungen an Türen sowie Fenstern, damit Einbrecher erst gar nicht in die Wohnung gelangen können.