Dass der von Warren Buffett verfolgte Value-Ansatz auf Dauer höhere Renditen verspricht, ist statistisch nachgewiesen. Die Ökonomen Eugene Fama und Kenneth French haben dies in ihrem Dreifaktoren-Modell wissenschaftlich begründet. Manche ETF folgen mittlerweile diesem Prinzip. Auch Kleinanleger können damit zu geringen Kosten entsprechend handeln.
Warum Value-Investing Mehrwert bedeutet
Value-Investing bedeutet, am Markt gezielt unterbewertete Aktien zu identifizieren und zu erwerben. Trotz der hohen Effizienz der Finanzmärkte gibt es immer wieder Titel, die zeitweise unter ihrem eigentlichen Wert gehandelt werden. Oft ist dies bei Firmen der Fall, die eine schwierige Phase hinter sich haben und sich in der Konsolidierung befinden. Die Börse neigt dann nicht selten zu Überreaktionen. Es kann aber auch andere Gründe geben, warum ein Titel vorübergehend unterbewertet ist - zum Beispiel ein niedriger Bekanntheitsgrad oder geringes Analysteninteresse. Eine oft angewandte - aber sicher alleine nicht ausreichende - Kennzahl, um solche Aktien zu ermitteln, ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis. Value-Investoren wie Warren Buffett setzen darauf, dass der Markt irgendwann diese Unterbewertung erkennt und korrigiert. Dann winken Überrenditen. Mit diesem Rezept hat Warren Buffett sein Vermögen gemacht.
Indexfonds nach dem Value-Prinzip
Es gibt inzwischen Indexfonds, die dieses Rezept kopieren - zum Beispiel den PowerShares FTSE RAFI All-World 3000 UCITS ETF. Dieser Indexfonds wendet den Value-Ansatz auf Aktien weltweit an. Der ETF bezieht sich dabei auf den RAFI All-World 3000 Index, einen speziellen Aktienindex, bei dem die Gewichtung der Titel nicht wie sonst üblich nach dem reinen Börsenwert, sondern nach dem "inneren Wert" erfolgt. Dazu wird eine entsprechende Analyse auf der Basis von Cash Flow, Umsatz, Buchwert und Dividenden vorgenommen. In den Index fließen insgesamt 3000 Aktien ein, der Fonds berücksichtigt aber aus Kostengründen nur eine repräsentative Auswahl von 1.000 Werten.
Neue Generation von Indexfonds
Der PowerShares FTSE RAFI All-World 3000 UCITS ETF gehört damit - wie auch andere nach dem Value-Ansatz agierende Indexfonds - zu den sogenannten aktiven ETF, oft auch Smart Beta-Indexfonds genannt. Dabei handelt es sich um einen relativ neuen Typus von ETF, die sich von dem Grundsatz der reinen Indexnachbildung verabschiedet haben.
Bei den traditionellen Indizes führt die Gewichtung nach dem Börsenwert nämlich häufig zu Ungleichgewichten. Die Indexmodifikation versucht dies zu berichtigen und dadurch auf Dauer bessere Ergebnisse zu erzielen. De facto handelt es sich um ein Mittelding zwischen einem passiven und einem aktiv gemanagten Investmentfonds.