Das Telekom Desaster

Die Telekom-Aktie wurde vor 20 Jahren an der Börse notiert. Der Aktienkurs stieg in den ersten Jahren atemberaubend steil, um danach ebenso rasant zu fallen. Lesen Sie nachfolgend einen kurzen Rückblick und abschließend einen alternativen Vorschlag.


Das Telekom Desaster

Die gute Nachricht zuerst: Der Kurs der Telekom-Aktie hat sich zuletzt wieder leicht erholt und liegt aktuell bei 14,55 Euro. Als Aktionär der ersten Stunde wird Ihnen dieser Wert vermutlich bekannt vorkommen, denn er entspricht umgerechnet ziemlich genau dem Preis, den Sie damals bezahlten: 28,50 DM. Sie hatten also eine zumindest nominal wertbeständige Geldanlage getätigt, natürlich hat die Kaufkraft in den letzten beiden Jahrzehnten gelitten.

Die Aktie der Telekom aus Sicht der Experten

Analysehäuser beschreiben das Papier als wertstabil und rechnen Ihnen eine Rendite von knapp drei Prozent per anno vor. Das Unternehmen schüttete nämlich in 18 von 20 Jahren Dividenden aus, lediglich 2003 und 2004 mussten Sie auf Ausschüttungen verzichten. Ihr zusätzlicher Ertrag wurde von den Fachleuten mit knapp 12 Euro beziffert, außerdem hätten Sie ein Anrecht auf 30 steuerfreie Treueaktien gehabt. 

Angesichts der aktuellen Niedrigzinsen sei das Ergebnis von jährlich drei Prozent nicht schlecht. Der Vergleich hinkt allerdings, da uns die Minizinsen erst seit wenigen Jahren tangieren. Dass sich andere Aktien noch schlechter entwickelt haben, hilft Ihnen verständlicherweise auch wenig.

Warum die Telekom-Aktie keine allerbeste Entscheidung war

Als Sie sich für den Kauf entschieden, wurden Sie vermutlich von der Euphorie des Neuen Marktes beflügelt. Schließlich erklomm Ihr Investment immer wieder neue Höhen, Kurse von mehr als 100 Euro bestätigten Ihre Wahl. Kein anderer DAX-Wert legte eine derart eindrucksvolle Entwicklung hin und nahm zudem seitens der Gewichtung beachtliche 30 Prozent ein. Dann sind Ihnen jedoch gleich zwei wichtige Vorkommnisse entgangen:

  • Das rapide Ende der Begeisterung und der damit verbundene Kursverfall.
  • Die beiden Aktienpakete der KfW, mit welchen der Staat in den Jahren 1999 und 2000 die Gunst der Stunde nutzte. 

Spätestens dann hätten Sie sich von Ihren Telekom-Papieren trennen müssen, aber die Erkenntnis ist nicht der tiefere Sinn dieses Beitrags.

Diversifikation statt Engagement in Einzelwerten

Hätten Sie vor 20 Jahren statt in die Telekom-Aktie in den Deutschen Aktienindex DAX investiert, würde die Rechnung wie folgt aussehen:

  • Im November 1996 stand der DAX bei 2.800 Punkten, 20 Jahre später liegt der Wert bei 10.600 Zählern. 
  • Der Zuwachs von 280 Prozent lässt sich in eine jährliche Rendite von sieben Prozent umrechnen. 

Sie erkennen daran deutlich den Vorteil eines breit gestreuten Investments, denn die Unternehmensanteile mit guter Performance gleichen Desaster wie das bei der Telekom stets aus. Mehr dazu erfahren Sie von einem unabhängigen Finanzberater.


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