Eine aktuelle Studie hält eine Bürgerversicherung für die beste Lösung. Ist sie das? Oder sollten Sie besser zusätzlich privat für das Alter vorsorgen?
Bürgerversicherung: Was bringt sie wirklich?
Im Bereich der Krankenversicherung (PKV) votieren Union und FDP gegen eine so genannte Staatsmedizin und damit gegen eine Bürgerversicherung in der Altersvorsorge, um auch hier auf Wettbewerb und private Vorsorge zu setzen. Grüne und SPD dagegen schätzen das Solidaritätsprinzip einer Bürgerversicherung, in die nicht nur Arbeitnehmer, sondern auch Beamte und Selbstständige versicherungspflichtig einzahlen. Das Argument: Diese Form der Altersvorsorge verhindere das Absinken des Rentenniveaus und den Anstieg des Beitragssatzes.
Zum gleichen Ergebnis kommt die am Montag veröffentlichte, durch die Bertelsmann Stiftung beauftragte Studie der Ruhr-Universität-Bochum. Glaubt man ihrer Simulationskalkulation, ist ein Absinken der Rentenhöhe bei gleichzeitigem Beitragssatzanstieg spätestens dann, wenn die Babyboomer-Jahrgänge von 1955 bis 1970 das Rentenalter erreichen, unvermeidlich. Ein Szenario, das auch maximierte Arbeitsproduktivität durch technischen Fortschritt kaum ausgleichen wird: Noch beträgt der Anteil der über 65-Jährigen knapp ein Drittel, wird aber bis 2060 auf 63 Prozent anwachsen, was Beitragssatzsteigerungen von heute unter 19 auf dann über 27 Prozent erwarten lässt - legt man ein Rentenniveau von gut 41 Prozent (aktuell gut 50 Prozent) zu Grunde.
Doch zahlten auch Beamte und Selbstständige in die gesetzlichen Kassen ein, kommt die Studie auf einen Beitragssatz von unter 25 Prozent - bei einem Rentenniveau von 50,8 Prozent. Dagegen schreibt man Maßnahmen wie verlängerter Lebensarbeitszeit oder Bildungsverbesserungen nur unerhebliche Effekte zu. Eric Thode, zuständiger Projektleiter der Bertelsmann Stiftung, glaubt nicht, dass eine leistungsfähige Rentenversicherung langfristig ohne steigende Beiträge zu realisieren ist. Schließlich wird auch die neue Gruppe der Einzahler irgendwann Leistungsempfänger.
Unabhängige Altersvorsorge Experten sind der Meinung, dass ein Ausweiten des Versichertenkreises für eine zuverlässige Altersvorsorge langfristig nicht genügt. Angesichts dieser Einschätzungen macht es doppelt Sinn, dem Bürger zu Investitionen in eine private Altersvorsorge zu raten, möchte er im Alter mehr als eine bloße Basisversorgung erhalten. Allerdings gehören viele der altbekannten Altersvorsorge Konzepte wie etwa Lebensversicherungen auf den Prüfstand: Zeitgemäßere, attraktivere Lösungen müssen an deren Stelle treten.
Privat fürs Alter vorsorgen - mit den richtigen Produkten
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Unabhängige Beratung sorgt dafür, dass Sie als Verbraucher Ihre Finanzprodukte verstehen und somit erkennen, in was Sie Ihr Honorar investieren. Zudem bietet Honorarberatung den Vorteil, am Markt verfügbare Produktangebote unterschiedslos zu berücksichtigen, ohne auf Hausmarken Rücksicht zu nehmen. Am Anfang steht die Prüfung Ihrer aktuellen Vermögens- und Versorgungssituation als Basis sinnvoller Gesamtvermögensplanung. Ihre private Altersvorsorge als wichtiger Teilaspekt baut darauf auf - und bezieht auch Pflegefall- und Erbschaftsplanung mit ein. Denn ein verantwortungsbewusster Finanzberater wird alle entscheidungsrelevanten Aspekte Ihrer Anlageentscheidungen ausführlich mit Ihnen besprechen.